TSV 1860: Michael Köllners Viktoria-Plan – so wollen die Löwen ihre Woche vergolden
München – Achtung Löwen, Abflug in die Hauptstadt: Am Donnerstag nach dem Vormittagstraining reist der Tross des TSV 1860 nach Berlin. Geplante Beute für die Rückreise von jenem Ort, in der die Siegessäule steht: Drei Punkte.
"Wir fliegen hin, trainieren am Freitagmorgen noch und haben dann nach dem Spiel die lange Reise mit dem Bus zurück. Hoffentlich mit drei Punkten im Gepäck", sagte Michael Köllner über seine Mission, nach der perfekten Englischen Woche mit zuletzt neun Punkten aus drei Spielen in sechs Tagen den vierten Dreier in Serie dranzuhängen.
Duell der Gegensätze in Berlin
Der Oberpfälzer selbstbewusst: "Wir wollen die Englische Woche vergolden und Viktoria Berlin schlagen. Dazu sind wir in der Lage. Die Mannschaft macht einen sehr guten und frischen Eindruck."
Köllner und sein Viktoria-Plan.
Die Formkurven der beiden Kontrahenten zeigen aktuell in gegensätzliche Richtungen: Während der TSV auf der Euphoriewelle der vollen Punkteausbeute schwimmt, ist die Viktoria nach ihren vielen Überraschungs-Siegen zu Saisonbeginn bis auf einen Abstiegsplatz durchgereicht worden.
"Wir sind sehr glücklich, dass wir die letzte Woche mit voller Punktzahl abschließen konnten", meinte Köllner und ergänzte über die damit einhergehenden Strapazen: "Der Mannschaft hat es gutgetan, die Beine hochzulegen."
TSV 1860 ist der klare Favorit
Berlin wiederum kämpft gegen den Abstieg. Der Verein liegt derzeit mit 28 Punkten auf Rang 17, wobei in der aktuellen Tabelle der Absturz von Türkgücü ans Tabellenende noch nicht berücksichtigt ist. "Am Anfang der Saison hätte man nicht gedacht, dass sie sich jetzt so früh mit Abstiegssorgen beschäftigen müssen", sagte Köllner über die Achterbahnfahrt des Hauptstadt-Klubs.
Was der 52-Jährige meint: Zu Saisonbeginn war Berlin in der Spitzengruppe zu finden, am sechsten Spieltag war der bärenstarke Aufsteiger mit 13 Zählern noch Tabellen-Erster gewesen.
Trotz der ungleichen Vorzeichen und weil so ein Trainer in dieser verrückten Dritten Liga eben nur zu gerne mahnt, nannte Köllner das Duell eine "Herkules-Aufgabe" für sein Team. Schließlich gilt es ja nach dem jüngsten Aufschwung sowie aufgrund der Konstellation erst recht, dem Druck Stand zu halten. "Wir wissen um die Favoritenrolle dort", sagte Köllner kämpferisch.
Was sein Personal anbelangt, ist Verteidiger Niklas Lang nach dem Brutalo-Tritt aus dem Zwickau-Spiel gegen sein Brustbein wieder fit. Jung- und Ergänzungslöwe Johann Djayo habe sich das Knie verdreht und fehlt verletzt, ansonsten stehen Köllner alle Mann zur Verfügung, die kürzlich die Kurve gekriegt haben.
Michael Köllner nimmt Toptorjäger Marcel Bär in die Pflicht
Positiv zu bewerten sei, dass die wiedererstarkten Merveille Biankadi, Erik Tallig oder Edeljoker Kevin Goden den Kader der Sechzger verstärken. Gemeinsam mit dem gesetzten Kapitän Stefan Lex im Boot, den er als "Waffe" bezeichnete sowie Youngster Fabian Greilinger freute sich Köllner über "richtig gute Spieler", nicht nur in der Startelf, sondern auch, um "je nach Spielstand nochmal reagieren zu können".
Allen voran nimmt Köllner seinen Torjäger vom Dienst in die Pflicht: "Marcel hat sich in der Torjägerliste schon sehr weit nach oben gearbeitet und trifft in Serie", so Köllner über die 13 Saisontore und Rang drei in dem entsprechenden ligaweiten Ranking: "Es wird wichtig sein, dass er seine Torgefahr weiter unter Beweis stellt."
So wie alle Löwen unter Beweis stellen müssen, dass sie Gewinner-Typen sind – auch bei der Viktoria (Freitag, 19 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) in der Stadt mit der Siegessäule.
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