TSV 1860: Matchwinner Michael Liendl zwischen den Stühlenlten
Der richtungsweisende 2:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth liefert 1860-Coach Vitor Pereira wichtige Erkenntnisse. Die AZ sagt, welche das in erster Linie sind.
München - Vitor Pereira scheuchte Michael Liendl im Samstagstraining über den Platz. "Bravo Liendl, bravo! Come on, press Liendl, come on!" Den Mann, der Pereira gegen die SpVgg Greuther Fürth einen gelungenen Einstand beim TSV 1860 beschert hatte.
Es war wohl eine Bekundung des Respekts. Der portugiesische Startrainer will dem österreichischen Spielmacher sein Pressing einschärfen. Damit er künftig vielleicht von Beginn an spielt. Pereira hat gegen die Franken schließlich mehrere Erkenntnisse gesammelt.
Die AZ erklärt, welche das sind...
Liendl ist kaum ersetzbar
Weil er fußballerisch einer der besten Löwen ist. "Mir wird nichts geschenkt. Es ist nicht immer einfach für mich. Vielleicht ist es mein Ding, dass es immer auf und ab geht", meinte der 31-Jährige nach seinem Traumtor zum 2:1-Sieg gegen Fürth. Und: "Ich habe den Anspruch, hier zu spielen, weil ich die Qualität einfach habe."
Fakt ist: Bislang hat der Topscorer, der schon bei sieben Saisontoren steht, seinen Platz in Giesing nie gefunden. Oft musste er in der Krise als Sündenbock herhalten. Dabei war er stets einer der Besseren. Mittlerweile ist er abgehärtet - und schließt selbst einen Wechsel in der am Dienstag endenden Transferperiode nicht kategorisch aus.
Liendl: "Ich weiß, dass ich in der Mannschaft ein Standing habe. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, wo ich beim Trainer in der Hierarchie stehe."
Boenisch hat das volle Vertrauen
"Boenisch links oder rechts, egal, der kann auch zentral spielen", meinte der Trainer und wehrte jegliche Kritik am früheren Champions-League-Spieler ab. "Er hat eine Charakteristik, die ich mag", erklärte Pereira: "Er will immer tiefe Bälle spielen."
In der Tat: Das Spiel des 29-Jährigen wirkte statischer, als es war. Denn: Boenisch hatte die meisten Ballaktionen (95) und angekommenen Pässe (63).
Pereira braucht trotzdem einen Abwehrchef, wenn er seine ureigenen Vorstellung von Fußball durchbringen will. Und der steht schon bereit: Neuzugang Abdoulaye Ba. "Ich fühle mich gut", sagte der 26-jährige Senegalese auf Nachfrage der AZ. Auch für einen Einsatz von Beginn an? Ba: "Das hängt von der Meinung des Trainers ab."
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