TSV 1860: Löwen vor spektakulärem Last-Minute-Deal?
München - Verstärkt sich der TSV 1860 nach der überflüssigen 0:1-Pleite gegen den FSV Zwickau weiter für den Aufstiegskampf?
Wie die AZ aus zwei unabhängigen Quellen erfuhr, wurde Robert Schneider an der Grünwalder Straße gesehen. Der 56-Jährige ist Spielerberater - und hätte ein paar sehr interessante Schützlinge im Repertoire für einen Last-Minute-Deal der Sechzger. Kommt nach Merveille Biankadi und Keanu Staude noch ein Dritter Neulöwe?
Ein Ex-Bundesliga-Spieler als Moll-Ersatz?
Ein Spieler, an dem Geschäftsführer Günther Gorenzel nach AZ-Informationen schon einmal Interesse gezeigt hatte: Manuel Schmiedebach (32). Der Abräumer wäre eine vernünftige Lösung, um den verletzten Mittelfeldspieler Quirin Moll (Kreuzbandriss) zu ersetzen. Schmiedebach ist derzeit vereinslos, sein Können hat er in satten 181 Bundesligaspielen, hauptsächlich für Hannover 96, unter Beweis gestellt. Er wäre eine logische Wahl, sollte der Wechsel des umworbenen Dave Gnaase (KFC Uerdingen) aufgrund der wohl ausbleibenden Freigabe doch nicht klappen.
Nachdem sich im Kader der Sechzger mit Torjäger Sascha Mölders nur ein echter Stoßstürmer befindet, lohnt auch ein Blick auf zwei bundesligaerfahrene Angreifer, die von Geschäftsstellen-Gast Schneider beraten werden: Julian Schieber (31) und Sven Schipplock (32). Während Schipplock aktuell bei Bundesligist Arminia Bielefeld zu mehr Einsatzzeiten kommt als in vergangenen Zeiten, erscheint eine Verpflichtung sehr unrealistisch.
Augsburgs Julian Schieber: Deal wäre für beide Seiten eine Chance
Schieber wurde dagegen beim FC Augsburg aussortiert, trainiert "nur" mit der U23 des FCA. Der einstige Angreifer des VfB, 1. FC Nürnberg, Borussia Dortmund und Hertha BSC kommt auf 167 Bundesligaspiele (27 Tore, 14 Assists). Die erste Wahl wären Schieber und 1860 wohl nicht füreinander. Und doch wäre der Deal für beide Seiten eine Chance - mehr Torgefahr für den TSV, mehr Spielpraxis für Schieber.
Und jetzt kommts: Schneider ist zudem Berater eines Ex-Löwen, von dessen Rückkehr viele Sechzger-Anhänger träumen: Fabian Johnson. Der 33-Jährige kickte zuletzt für Borussia Mönchengladbach, ist aber bereits seit Sommer 2020 vereinslos. Grundsätzlich ist Johnson eigentlich eine Nummer zu groß für den Drittligisten, doch angesichts der Corona-Krise und der wirtschaftlichen Folgen müssen viele Vereine wie Profis kleinere Brötchen backen.
1860-Fans träumen von Rückholaktion von Fabian Johnson
Ohnehin wäre es für Johnson (1996 bis 2006 bei 1860) wohl eher eine Herzensangelegenheit: Fürs Geld muss es der langjährige Bundesligaprofi wohl ohnehin nicht mehr machen. Außerdem: Es wäre auch nicht die erste prestigeträchtige Rückholaktion, an der sich Investor Hasan Ismaik beteiligen könnte - die Herren Stefan Aigner oder Timo Gebhart lassen grüßen.
Bleibt noch das Aber: Zum Soforthelfer dürfte Johnson trotz seiner Vita nicht taugen, schließlich ist er nun schon monatelang ohne Pflichtspieleinsatz. Was nicht war, könnte aber bei den Löwen werden - vielleicht ja auch in der kommenden Spielzeit in der Zweiten Liga. Man darf gespannt sein, ob 1860 heute am allerletzten Tag nochmal zuschlägt - oder es bleiben lässt, um den Etat der kommenden Saison nicht zu verringern. Im Sommer hatte Gorenzel mit den beiden österreichischen Angreifern Martin Pusic und Tim Linsbichler zwei späte Transfers getätigt. Jetzt hat Sechzigs Sport-Boss noch Zeit bis 18 Uhr, bevor sich das Transferfenster schließt.
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