TSV 1860: Katerstimmung nach der Wiesn-Pleite gegen Wehen Wiesbaden

Der Wiesn-Auftakt geht für den TSV 1860 im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden mit 1:2 schief. "Wir haben es nicht verdient, ganz einfach", poltert Bierofka. Paul, erneut Torschütze, sagt: "Ein Scheißgefühl."
Matthias Eicher |
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Zum Auftakt des Oktoberfestes mussten sich die Löwen geschlagen geben.
Rauchensteiner/Augenklick Zum Auftakt des Oktoberfestes mussten sich die Löwen geschlagen geben.

München Fesche Madln im Dirndl und schneidige Burschen in Lederhosn auf den Rängen des Grünwalder Stadions. In der Westkurve das XXL-Banner "Oktoberfest 2018" und vier historische Bilder des größten Volksfestes der Welt. Getaucht in das Gelb des Gerstensaftes, der dort in Millionen Litern ausgeschenkt wird. Die Löwen mit stilechtem Trachten-Look in weiß-blau karierten Wiesn-Trikots.

"Heute beginnt in München die Wiesn. Und wir läuten die fünfte Jahreszeit mit unserem Heimspiel ein", schrieb gar Geschäftsführer Michael Scharold ins Stadionheft. Alles war bereit auf Giesings Höhen, um einen Löwen-Sieg zu feiern und zur Theresienwiese weiterzuziehen.

Einziges Problem: Sechzigs Wiesn-Auftakt gegen den SV Wehen Wiesbaden ging in die Hose, worauf sich gewaltige Ernüchterung breit machte. Trotz der 1:0-Führung durch Herbert Paul (37.) musste sich die Elf von Trainer Daniel Bierofka durch den Doppelschlag von Nicklas Shipnoski (56., 62.) mit 1:2 geschlagen geben.

Daniel Bierofka: "Haben es nicht verdient"

"Wir haben es nicht verdient, ganz einfach. Mir hat die Präsenz gefehlt, die letzte Gier das Tor zu machen und hinten zu verteidigen", erklärte Bierofka nach dem Schlusspfiff und wiederholte nochmal: "Ich stelle mich immer vor meine Mannschaft, aber ohne diese Gier – da haben wir es nicht verdient." (Hier die Stimmen zum Spiel)

Vor dem Spiel hatte der 39-Jährige erklärt, dass er seinen Spielern zwar kein Oktoberfest-Verbot erteile, aber der Verzicht auf die Wiesn(-Maß) das Los eines Fußball-Profis sei. Kein Bier, keine Gier.

Bis zum Pausenauftritt der bayerischen Band "D‘Hundskrippln", mit ihren Lederhosn ebenfalls ganz im Zeichen der Wiesn, war noch alles bereitet für einen (Freude) Abstecher in eines der Festzelte: Durch Pauls Führungstreffer lag der TSV zwischenzeitlich sogar theoretisch auf Rang zwei.

Zwei Mal die Fünf: Löwen vermasseln den Wiesn-Start

Die zweiten 45 Minuten sorgten dagegen für post-oktoberfestliches Schädelbrummen und Rang acht. "Ein Scheißgefühl. Wir gehen in Führung und schenken sie, ähnlich wie in Rostock, kurz nach der Pause wieder her", sagte Sechzigs Torschütze, der schon zuletzt beim 2:2 gegen Hansa und im Toto-Pokal-Achtelfinale gegen den FC Memmingen (1:0) jeweils das 1:0 erzielt hatte. In Rostock war 1860 durch einen Doppelschlag nach der Pause in Rückstand geraten, diesmal konnte es Sechzig nicht mehr geradebiegen. (Hier der Liveticker zum Nachlesen)

Sechzig mit Wut im Bauch für's Derby

Als Rückschritt sah Paul die Pleite dennoch nicht, denn: "Man kann aus jedem Spiel etwas mitnehmen." So etwa Trainer Bierofka die Erkenntnis, dass seine Elf trotz ordentlichem Saisonstart nicht vor Rückschlägen gefeit ist. Und die Fans nahmen einen ordentlichen Durst auf eine Frust-Maß auf der Wiesn mit.

Adriano Grimaldi, der zwar rechtzeitig fit geworden war, aber nicht die Präsenz seiner sonstigen Auftritte auf den Platz bekam, fragte sich am Ende selbst, woran Sechzigs dritte Saison-Pleite lag: "Wir haben nicht in die Räume gespielt, in die wir sonst spielen. Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung, wieso."

Umso klarer äußerte sich der 27-Jährige über die Tabelle: "Wie viele Spieltage haben wir? Es interessiert mich einen Scheiß, was die anderen da oben machen. Die Tabelle interessiert mich vielleicht im Winter, oder am Ende. Mich interessiert nur, was wir machen." Grimaldi und Co. können ihre Enttäuschung mit anderen Mitteln bekämpfen: Nicht mit einer Pleiten-Maß, sondern einem Derby-Dreier am Mittwoch (19 Uhr) bei der Spielvereinigung Unterhaching.

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