TSV 1860 gegen Schalke: Sechzigs Plan für ein königsblaues Wunder
München - Dienstagabend, Flutlicht auf Giesings Höhen, Sechzig gegen Schalke. Für den TSV 1860 ist es das Duell des Jahres. Passend zum Pokalkracher am Dienstagabend im Grünwalder Stadion (18.30 Uhr, live bei Sky und im AZ-Liveticker) haben sich die Löwen für den Fanshop Tassen mit den beiden Vereinswappen, dem Spieldatum und dem DFB-Pokal drauf zugelegt. Herr Köllner, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sechzig gegen die übermächtigen Schalker das königsblaue Wunder schafft - und Sie am Mittwochmorgen ihren Sieger-Kaffee aus der Pokal-Tasse trinken?
1860 hat eine "minimale Chance, dieses Duell zu gewinnen"
"Gering bis unmöglich", meinte 1860-Chefcoach Michael Köllner, schob aber erklärend hinterher: "Ich trinke nämlich gar keinen Kaffee und frühstücke nicht, ich gehe in der Früh lieber zum Laufen." Der Zweitligist habe zwar "große Qualität" und sei angesichts vier zu-Null-Siegen am Stück "seit Wochen gut in Form", doch 1860 habe eine "minimale Chance, dieses Duell zu gewinnen". Man müsse "die Null halten, so lange es irgendwie geht".
Keine Extra-Trainings
Sechzigs Remis-Fluch geriet dabei zu einer Steilvorlage, schließlich muss im Pokal bekanntlich ein Sieger her. "Wenn man einen aufgelegten Witz haben will, würde er sicher passen. Aber in erster Linie geht es darum, dass wir eine starke Leistung auf den Platz bringen müssen, um uns überhaupt mit dem Elfmeterschießen zu konfrontieren", stellte Köllner klar. Übrigens: Extra trainieren lässt der 51-Jährige dafür nicht: "Seitdem ich hier bin, haben wir trotzdem immer gute Erfahrungen gemacht und wir wissen, dass wir mit Marco Hiller einen guten Torhüter dafür haben".
Alle Sechzger mit Ausnahme von Spielmacher Richard Neudecker (Corona) fit. Stefan Lex, der nach seiner Magen-Darm-Grippe Löcher in die Defensivreihen der Knappen reißen soll, ist ebenso dabei wie vermutlich auch Youngster Fabian Greilinger (Pferdekuss beim 1:1 in Saarbrücken).
Laut Köllner haben die Löwen und die Schalker etwas gemeinsam
Die beiden Traditionsklubs des deutschen Fußballs haben für Köllner eine Gemeinsamkeit: "Es gibt zehn, 15 Mannschaften, die es für sich beanspruchen, Bundesliga zu spielen, aber sich mühen, mit der großen Erwartungshaltung klarzukommen. Das ist bei uns der Fall, bei Schalke auch." Wie so viele andere Klubs würde 1860 wie Schalke "ihre Dinge aber nicht erledigen", deshalb finde man sich "irgendwann in der zweiten, dritten oder vierten Liga wieder".
Nun hofft Köllner darauf, dass es vor erstmals wieder 15.000 Zuschauern zur Sensation reicht: "Über eine gute Defensivleistung, Glück und das Stadion können wir es schaffen." Erlebt Sechzig ein königsblaues Wunder, gönnt sich Köllner vielleicht sogar einen Kaffee aus der Pokal-Tasse.