TSV 1860 gegen Hansa Rostock : Salger sauer über Sechzigs dicke Dinger - "Das passt zu dem Tag"
München - Es hat nicht sollen sein mit dem Heim-Dreier im Spitzenspiel - und das trotz langer Überzahl: Der TSV 1860 hat es gegen den FC Hansa Rostock nur zu einer Nullnummer gebracht. Die Protagonisten haderten hinterher mit zwei verlorenen Punkten, zwei Löwen hatten aber auch aufbauende Worte parat.
"Das ist extrem bitter heute", meinte Innenverteidiger Stephan Salger nach dem 0:0, das den Spielverlauf in einem hart umkämpften Duell nicht allzu passend wiedergibt: Während die Elf von Cheftrainer Michael Köllner in der Defensive keine einzige Großchance zugelassen hat, vergab der TSV gleich mehrfach die Chance zu Sieg. "Wir haben nichts zugelassen und sehr konzentriert gespielt", meinte Salger dazu, der die Abwehr höchstselbst zusammengehalten hat.
"In dem Moment, wo ich den treffe hab ich gedacht: Der ist drin!"
Doch nicht nur das: Der Ex-Bielefelder hatte vor dem gegnerischen Tor eine der besten Möglichkeiten für die Blauen, als er nach einer Flanke von Phillipp Steinhart trotz technisch gekonnter Volleyabnahme nur die Latte traf (23.)."In dem Moment, wo ich den treffe hab ich gedacht: Der ist drin! Er ist richtig gut vom Fuß weggegangen, genauso wie ich ihn wollte. Sein enttäuschtes Fazit: "Das passt zu dem Tag heute!"
Kurz nach der Pause musste dann auch noch Gästestürmer John Verhoek mit der Ampelkarte gehen. Sechzig erzeugte noch mehr Dominanz, doch selbst mit einem Mann mehr sollte der Siegtreffer nicht mehr gelingen. Auch nicht bei der besten SIegchance durch Sascha Mölders in der 85. Minute, als der Torjäger per Drehschuss an Torhüter Markus Kolke scheiterte. "Wir haben das Quäntchen Glück nicht gehabt - bei meinem Ding, bei Saschas Ding", fasste Salger etwas bedröppelt zusammen. Auch Offensiv-Kollege Stefan Lex meinte im "Hacker-Pschorr-Fantalk": "Zufrieden sind wir nicht."
"So bitter ist das nicht. Wir haben ein richtig klasse Spiel hinbekommen"
Coach Köllner war es, der seinem Team direkt nach dem Schlusspfiff im Mannschaftskreis gut zuredete - und auch bei "Magenta Sport" am Mikrofon: "So bitter ist das nicht. Wir haben ein richtig klasse Spiel hinbekommen. Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute die Mannschaft, die den Takt angegeben hat"; erkannte Köllner. Dem Einwand, in fast 45-minütiger Überzahl zwei Punkte verloren zu haben, entgegnete der 51-Jährige: "Es war wichtig, dass wir mindestens unentschieden spielen, um den Gegner nicht wegziehen zu lassen und ihnen Paroli zu bieten." Das ist den Sechzgern immerhin gelungen.
Lex erkannte letztlich trotz allem Frust über den ausbleibenden Dreier ebenso: "Auf der anderen Seite haben wir unser Minimalziel erreicht, indem wir sie nicht davonziehen haben lassen." Was dieser Punkt im Verfolger-Duell zwischen Sechzig und der Hansa-Kogge wert ist? Das wird sich ohnehin erst am Saisonende zeigen - wenn möglicherweise einer der beiden Aufstiegsanwärter das Ticket in die Zweite Liga lösen darf.