TSV 1860 gegen 1. FC Saarbrücken: Löwen Showdown in Giesing: Die Brennpunkte

München - Belagerung, Pyro-Eklat, derbste Beschimpfungen – das Hinspiel der Relegation zwischen dem TSV 1860 und dem 1. FC Saarbrücken hatte es in sich. Auch für das Rückspiel am Sonntag in Giesing (14 Uhr, im AZ-Liveticker) wird eine aufgeladene Stimmung erwartet. Die AZ erklärt die Brennpunkte:
Becherwurf gegen BFV-Präsident Rainer Koch: Koch ist als Vizepräsident des DFB und als Präsident des BFV ein Feindbild in manchen Fankreisen. In Völklingen wurden er und das Löwen-Präsidium von aufgebrachten Fans so angegangen, dass Ordner einschreiten mussten. Mehr noch: Koch wurde ein Becher gegen den Kopf geworfen. "Alles gut. Etwas ungewöhnliche Form von Fandialog, aber das wird jetzt von mir nicht dramatisiert", schrieb der BFV-Boss bei Facebook: "Bin nicht verletzt."
Nico Karger wurde angespuckt
Spuckattacke gegen Nico Karger: Fernsehbilder beweisen: Nachdem Karger das 2:1 für Sechzig erzielt hatte und jubelnd in Richtung eigener Kurve stürmte, spuckte FCS-Auswechselspieler Pierre Fassnacht in Richtung des Angreifers. Eine verpönte, beleidigende Geste.

Wüste Beleidigungen auf dem Platz: Während dem Spiel kam es reihenweise zu üblen Beschimpfungen zwischen Spielern beider Teams. Und: Kodjovi Koussou soll wegen seiner Hautfarbe von der Tribüne rassistisch beleidigt worden sein. Demnach gaben einzelne FCS-Fans Affenlaute von sich.
Löwen-Fans sorgten für Pyro-Eklat
Pyro-Revanche im Grünwalder? Der Pyro-Eklat im Gästeblock wird für die Giesinger von Seiten des DFB – erneut – ein Nachspiel haben. "Wir verurteilen diese Vorgänge und hoffen, dass es im Rückspiel – wie bisher immer auf Giesings Höhen – ruhig bleibt", erklärte Geschäftsführer Michael Scharold. Dennoch wird in Giesing eine Reaktion der Saarbrücker Ultras erwartet. Demnach werden nach AZ-Informationen mehrere Ultras der AS Nancy aus Frankreich mit nach München reisen. Die Lothringer sind für Pyro-Exzesse bekannt. 150 Karten aus dem Gästekontingent (knapp 1200 Tickets) gingen an die FCS-Ultras. Rund 300 weitere Fans sollen ohne Karte anreisen.
Revanche für die Hotel-Belagerung? Die Bilder aus Saarbrücken waren erschreckend. Geschätzt mehr als 200 Ultras zogen vor das 1860-Mannschaftshotel. Die Polizei wollte dem Vernehmen nach verhindern, dass die Anhänger vom Treffpunkt St. Johanner Markt über die Einkaufsstraße zum Hauptbahnhof kommen. Die einzige Alternative war der Weg am Sechzig-Hotel vorbei.
Auch die Kollegen in München rüsten sich für ein ähnliches Szenario, dass sich die Löwen-Ultras mit einer Hotel-Belagerung revanchieren, wird nicht ausgeschlossen. Saarbrücken flog am Samstagmorgen nach München, bezog ein Hotel südlich der Stadt.
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