TSV 1860 endlich wieder vor Fans: Ist es sportlich gesehen überhaupt ein Vorteil?
München – Am 29. Februar 2020 drehte der TSV 1860 einen 0:2-Rückstand gegen den Chemnitzer FC auch dank der frenetischen Unterstützung auf den Rängen noch in einen 4:3-Sieg. Es war das bisher letzte Heimspiel im Grünwalder Stadion vor Fans.
Am Samstag gegen die Würzburger Kickers (14 Uhr, BR/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) ist es endlich wieder soweit: Zum Saisonauftakt dürfen die Löwen - nach aktuellem Stand - 3.736 Fans auf Giesings Höhen begrüßen. "Ohne Zuschauer zu spielen ist für mich grundsätzlich kein richtiger Fußball. Da fehlt es ja an allem", sagte Sascha Mölders am Montag auf der Drittliga-Pressekonferenz. "Es war für die Leute eine Katastrophe, für uns auch."
Doch wie hat sich das Fehlen der Fans auf die sportliche Leistung ausgewirkt? Waren die Löwen zuletzt mit oder ohne Fans im Rücken erfolgreicher? Die AZ hat sich die vergangenen zwei Spielzeiten genauer angeschaut.
1860 mit Fans erfolgreicher als ohne
In der Saison 2020/21 durften die Löwen noch 13 Spiele vor gefüllten Rängen im Grünwalder Stadion absolvieren. Dabei erzielten die Sechzger, die bis Anfang November noch von Daniel Bierofka trainiert wurden, im Durchschnitt 1,85 Punkte pro Spiel. Danach kam Corona und machte 1860 und den Fans einen Strich durch die Rechnung – fortan fanden ausnahmslos Geisterspiele in Giesing statt.
In den restlichen sechs Heimspielen hatten die Löwen mit drei Siegen und drei Niederlagen eine ausgeglichene Bilanz, die durchschnittliche Punktzahl lag nur noch bei 1,5 pro Partie. Auch in der abgelaufenen Saison machte sich das Fehlen der Anhänger auf Giesings Höhen bemerkbar.
Zwar steigerten sich die Löwen mit einem Punkteschnitt von 1,68 pro Partie im Vergleich zu den Geister-Heimspielen der vorherigen Spielzeit, dennoch konnte 1860 mit der Unterstützung der Zuschauer die Spiele erfolgreicher gestalten. Gut, dass die Fans am Samstag - wenn auch nur in abgeschwächter Form - ihre Löwen wieder im Stadion verfolgen und unterstützen können.