TSV 1860: Die fünffache Lexplosion der Löwen
München/Duisburg - Herr Lex, was haben Sie denn bitte am Sonntag gefrühstückt? Wir wollen das auch! Der Kapitän des TSV 1860, der schon als kleiner Bub in der Bettwäsche seiner Sechzger schlief, hatte bei der Auswärtsfahrt in den Ruhrpott mal so richtig Bock - und zwar auf Scorerpunkte.
"Unser Kapitän Stefan Lex hatte gefühlt bei jedem Tor seine Finger, oder besser, seine Füße im Spiel", lobte dann auch Cheftrainer Michael Köllner nach dem 6:0-Kantersieg des TSV 1860 gegen den MSV Duisburg. Die (späte) Lexplosion des Kapitäns!
Ein Tor, vier Vorlagen: Die Fabel-Leistung des Stefan Lex
"In der Dritten Liga habe ich das noch nie geschafft, auf diesem Niveau noch nicht", stellte Lex hinterher mit einem breiten Grinsen fest: "Vielleicht mal in der Regionalliga." Deshalb die lex'sche Leistungsexplosion noch mal von vorne bis hinten, denn eine solche Leistung gehört anständig gewürdigt:
9. Minute: Spielführer Lex legt aus elf Metern mustergültig zurück auf Merveille Biankadi, der neben den Pfosten in die Maschen trifft - 1:0!
20. Minute: Lex holt gegen Marvin Bakalorz etwas glücklich einen Strafstoß heraus, den Top-Torjäger Marcel Bär eiskalt verwandelt. 2:0!
22. Minute: Diesmal ist der 32-Jährige selbst dran: An der Strafraumgrenze angespielt, gekonnt verzögert - und per Vollspann rein mit dem Spielgerät in den MSV-Kasten. Traumtor, 3:0! Lex wäre aber nicht Lex, wenn er nicht trotzdem Selbstkritik üben würde. "Eigentlich ein schlechter erster Kontakt", geißelte sich der Matchwinner und schob ironisch nach: "Vielleicht habe ich es mir schwerer gemacht, damit ich keine Hundertprozentige verhaue. Ich bin einfach froh, dass er reingegangen ist."
66. Minute: Der Erdinger nimmt den Ball mit der Brust an, dreht sich und findet mit seinem Querpass Joker Fabian Greilinger. 5:0!
69. Minute: Der Angreifer schlägt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hinein, Keeper Leo Weinkauf kann den Ball nicht festhalten - und wieder ist Bär zur Stelle. 6:0!
Stefan Lex hadert mit Formtief der vergangenen Wochen
Trotz des Sechserpacks und seiner fünf Torbeteiligungen sprach Sechzigs Garant an diesem Tag von "Wehmut". Die hatte zwei Hintergründe, die der frühere Bundesligaprofi des FC Ingolstadt so zusammenfasste: "Ich habe mich ein bissl geärgert, dass der Knoten leider ein, zwei Spiele zu spät geplatzt ist."
Will heißen: Wenngleich Lex durch seine Mannschaftsdienlichkeit ein eminent wichtiger Spieler ist, hatte er zuletzt Ladehemmung und nur eine Vorlage in den vergangenen zehn Spielen geliefert. Zweitens hat der Mann mit der AZ-Note 1 natürlich noch nach oben in der Tabelle geschielt, weshalb das Schützenfest bei drei Spieltagen und sechs Punkten Rückstand auf Relegationsrang drei zu spät kommt.
1860-Kapitän Lex: Nächste Saison soll der Aufstieg gelingen!
Lex will nun kommende Spielzeit wieder einen Angriff starten: "Ich habe immer gesagt, als ich hierher kam: Der Aufstieg ist mein absolutes Ziel. Das haben wir leider mehr oder weniger knapp verpasst."
Nichtsdestotrotz müsse die Rückkehr in die Zweite Liga auch in der kommenden Saison, die Lex kürzlich als seine wohl letzte ausgerufen hat, das Ziel sein. Die Kampfansage und Liebeserklärung des spielenden Sechzger-Fans zugleich: "Die Dritte Liga ist für diesen Verein nicht hoch genug." Stimmt!
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