TSV 1860: Der blaue D-Day - Wieder einmal muss Sechzig zittern!
München - Was hatte sich Präsident Robert Reisinger gefreut. "Der TSV 1860 hat die Liga-Zulassung ohne finanzielle Auflagen erhalten. Es ist lange her, dass das zuletzt der Fall war", erklärte das Vereinsoberhaupt der Löwen noch im Juni. Am heutigen Freitag läuft allerdings doch eine verlängerte Frist ab.
Frist des DFB war verstrichen
Es geht um die "Abgabefrist für die turnusgemäße Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Spielzeit", wie es beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) so schön heißt. Wie der DFB der AZ mitteilte, war dies eigentlich bereits der 31. Oktober. Ein Termin, den Sechzig somit verpasst hat. (Lesen Sie auch: Nach Millionen-Ärger - Das ist die nächste Ismaik-Hürde)
Am vergangenen Dienstag habe Investor Hasan Ismaik die von Geschäftsführer Michael Scharold abgerufenen 1,5 Millionen Euro "rechtzeitig überwiesen", ließ sich einer Pressemitteilung seines Unternehmens "HAM International Limited" inklusive der Verwunderung darüber entnehmen, dass von Vereinsseiten "immer wieder Indiskretionen in den Medien ganz bewusst gestreut werden, um die Position von Hasan Ismaik zu schwächen".

Die Weitergabe von Klubinterna mag durchaus indiskret wirken, glich in den vergangenen Jahren jedoch einem der letzten Druckmittel der Sechzger, um den Jordanier doch noch zu seinem Ja-Wort auf den letzten Drücker zu bewegen. Und auch über das Stichwort "rechtzeitig" lässt sich streiten, da die Sechzger nach AZ-Informationen weiter von einer Geldstrafe, einem Punktabzug oder einem Transferverbot und möglichen Auflagen bedroht sind. Immerhin: Die Maßnahmen wären wohl drastischer ausgefallen, hätte man auch die Nachfrist verstreichen lassen.
TSV 1860 wartet auf DFB-Urteil
Nun wartet Sechzig nicht nur auf das DFB-Urteil, das dem Vernehmen nach ab Montag eintrudeln könnte. Zudem steht die fast schon traditionelle alljährliche Umwandlung eines Ismaik-Darlehens von gut fünf Millionen an, um keine negative Eigenkapitalquote aufzuweisen. Reisinger und Scharold wollten auf AZ-Nachfrage keine Stellungnahme dazu abgeben, doch aus dem Umfeld der Sechzger ist zu hören, dass die Investorenseite die Zusage einer zeitnahen Umwandlung gegeben hat.
Ob damit fristgerecht gemeint war oder einmal mehr Konsequenzen drohen, bleibt abzuwarten.
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