TSV 1860: Daniel Wein vor dem Derby - "Die Bayern werden uns alles abverlangen"
München - Am Samstag ist wieder Derby-Zeit in der Stadt. Der TSV 1860 ist zu "Gast" im Grünwalder Stadion gegen den Rivalen von der Säbener Straße, dem FC Bayern II (14 Uhr, live im BR, Magenta Sport und im AZ-Liveticker). An sich schon ein ganz spezielles Spiel, aber für Daniel Wein, Abwehrspieler im Dienst der Löwen, ist es ein noch spezielleres.
1860, FC Bayern, Wehen Wiesbaden und dann wieder Löwe
Bis 2005 war der 26-Jährige in der Jugendabteilung des TSV 1860 München aktiv. Dann schloss sich Wein bis 2014 den Bayern an. Über den Umweg Wehen Wiesbaden ging es für den Verteidiger dann im Sommer 2017 wieder zurück zu den Löwen, für die er seitdem 131 Pflichtspiele bestritt (sieben Tore).
Nun also, gleich zu Jahresbeginn, das Spiel gegen den Ex-Arbeitgeber, dem Wein einen ganz besonderen Wert beimisst: "Was das Prestige betrifft, ist es vermutlich schon das wichtigste Spiel des Jahres. Wir freuen uns auf ein frühes Highlight", erzählt Wein im Interview mit dfb.de.
So sehr sich der 26-Jährige auch auf das Spiel freut, bedauert er, dass die Begegnung im Grünwalder Stadion aufgrund der Corona-Pandemie vor leeren Rängen ausgetragen werden muss. "Es ist extrem bitter, dass unsere Fans nicht live im Stadion dabei sein können. Das Stadtderby hat sonst eine ganz spezielle Atmosphäre. Solange aber die Infektionszahlen so hoch sind, beißen wir in den sauren Apfel, um hoffentlich bald wieder mit Fans in den Stadien spielen zu können. Vielleicht kann ja zumindest das Rückspiel wieder vor Zuschauern stattfinden", so Wein.
Wein: "Wir dürfen den FCB gar nicht erst in die Partie kommen lassen"
Aber auch ohne den zwölften Mann im Rücken und trotz der momentan eher nicht zufriedenstellenden Tabellenposition der Bayern (immerhin der Titelverteidiger) erwartet Daniel Wein einen ernstzunehmenden Gegner und eine hochspannende Partie: "Die Spieler bei Bayern sind taktisch und technisch sehr gut ausgebildet. Wir müssen unsere Erfahrung und Robustheit ausspielen, damit wir den FCB erst gar nicht in die Partie kommen lassen. Uns wird alles abverlangt werden."
Zumal der TSV 1860 am Ende des Jahres auch eine Schwächephase erleben musste und aus den letzten acht Ligabegegnungen nur zwei Mal als Sieger hervorging. "Da haben Kleinigkeiten gefehlt, uns sind zu einfache Fehler passiert, die zu Gegentoren geführt haben. Das war mit sieben Punkten aus den drei Spielen vor der Winterpause wieder deutlich besser. Daran wollen wir nun anknüpfen", erklärt Wein das Zwischentief vor der kurzen Winterpause.
Trotz der verlorenen Zähler stehen die Löwen derzeit mit 27 Punkten aus 17 Spielen auf einem beachtlichen dritten Tabellenrang. Es ist also durchaus erlaubt, in dieser Saison auf den langersehnten Aufstieg zu hoffen. Für Daniel Wein, den gebürtigen Münchner, würde sich mit der Rückkehr in die 2. Liga ein Traum erfüllen. "Ich durfte mit 1860 bereits den Schritt von der Regionalliga Bayern in die 3. Liga miterleben. Ein Aufstieg in die 2. Bundesliga würde das aber noch in den Schatten stellen. Bis dahin ist es allerdings ein harter und beschwerlicher Weg."
Wein: "Es war schön, wieder nach Hause zu kommen"
Sollte am Ende der Saison der Aufstieg Wirklichkeit werden, liegt das laut Daniel Wein vor allem an zwei Faktoren: der Mannschaft und dem Trainer. "Wir verstehen uns untereinander richtig gut, der Teamgeist stimmt. Von unserem Trainer Michael Köllner bekommen wir immer einen klaren Plan an die Hand. Er stellt uns sehr gut auf den jeweiligen Gegner ein. Auf dem Platz wissen wir ganz genau, wie sich unsere Mitspieler verhalten. Dadurch stehen wir sehr kompakt und lassen nur wenige Torchancen zu."
Auch wenn es in der kommenden Saison nix mit Zweitliga-Fußball werden sollte, für Daniel Wein hat sich schon im Sommer 2017 ein großer Wunsch erfüllt, als er von Wehen Wiesbaden zurück in seine Geburtsstadt wechseln konnte: "Schon als Kind war es mein Traum, für die erste Mannschaft von 1860 München zu spielen. Ich hatte auch andere Optionen. Als das Interesse der Löwen aber konkret wurde, musste ich nicht lange überlegen. Es war schön, wieder nach Hause zu kommen."