TSV 1860: Daniel Bierofkas Botschaften - und die Reaktionen

Was sagt das Löwen-Präsidium zum Auftritt des Ex-Trainers bei "Blickpunkt Sport"? Und wie sind seine Worte einzuordnen? Die AZ zeigt seine wichtigsten Aussagen – und die Reaktionen.
Matthias Eicher |
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Ex-Trainer des TSV 1860: Daniel Bierofka
Rauchensteiner/Augenklick Ex-Trainer des TSV 1860: Daniel Bierofka

München - Wirft eine Vereinsikone hin, ist die Aufregung wohl in jedem Klub riesengroß. Daniel Bierofka, Aufstiegstrainer des TSV 1860, hatte im November unter mysteriösen Umständen sein Aus erklärt. Jetzt hat er sein Schweigen gebrochen – und in der Löwenwelt neue Diskussionen ausgelöst.

Bei seinem Auftritt am Sonntagabend im "Blickpunkt Sport" des Bayerischen Rundfunks hat Sechzigs abgewanderte Identifikationsfigur die Hintergründe seines Abgangs erklärt.

"Der Trainer braucht einen gewissen Rückhalt, den habe ich nicht mehr gespürt", erklärte der einstige Nationalspieler: "Dann ist es die beste Entscheidung, zu sagen: Okay, es waren zweieinhalb Jahre, in denen ich alles gegeben habe. Jetzt lösen wir den Vertrag auf." Bierofka, der Gerüchte über gesundheitliche Probleme ausräumte und einen aufgeräumten Eindruck erweckte, präsentierte sich gegenüber Moderator Markus Othmer, wie er auch als Löwen-Dompteur agiert hatte: authentisch, ehrlich, geradeheraus.

Die AZ zeigt Bierofkas wichtigste Aussagen – und die Reaktionen.

Vorwürfe gegen das Präsidium: Die fragwürdigen Aussagen von Präsident Robert Reisinger in einer Stellungnahme über "häufig gestellte Fragen zum Profifußball" hätten Bierofka "irritiert", denn: "Ich habe immer gesagt: Ich bin eine temporäre Person, ich habe mich nie über den Verein gestellt. Dass dann mein Gehalt öffentlich bewertet wurde, war aus meiner Sicht ein No Go."

Zudem beschwerte sich Bierofka, der mit Reisinger "wenig Berührungspunkte" gehabt habe, über die Aussagen bezüglich seines Abschieds: "Dann auch noch zu sagen, wenn ein anderer Verein kommen würde, würde ich Sechzig nur als Sprungbrett benutzen – das hat schon wehgetan." Er habe "sehr, sehr viel Herz reingesteckt in den Verein" und stets versucht, "es im Sinne des Vereins zu lösen, auch wenn ich manchmal unangenehm war."

Biero-Klartext: Das sagen Reisinger und Sitzberger

Reisinger wiegelte auf AZ-Nachfrage ab: "Zu Herrn Bierofka haben wir uns im Jahr 2019 geäußert, alles was jetzt noch kommt, ist alter Wein in neuen Fässern, da gibt es keinen Kommentar von uns dazu."

Interessant: Der nach La Manga mitgereiste Vizepräsident Hans Sitzberger zeigte sich diplomatischer: "Wir haben Biero viel zu verdanken, aber jetzt müssen wir alle nach vorne schauen", sagte Sitzberger der AZ.

Gorenzel spricht erst am Samstag

Vorwürfe gegen Günther Gorenzel: "Es war ein längerer Prozess, bei dem ich gemerkt habe, dass zwischen mir und den handelnden Personen keine Basis mehr da ist, keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr möglich ist", erklärte Bierofka. In einem Bericht des "Kicker", kurz vor seinem letzten Heimspiel gegen Viktoria Köln (4:2) veröffentlicht, seien "ganz bewusst Internas falsch nach außen gegeben" worden. Damit belastet Bierofka Gorenzel, mit dem er nach AZ-Informationen am Ende ein angespanntes Verhältnis hatte. Der Sport-Geschäftsführer beharrte schon nach dem Weggang des Trainers darauf, diesen bis zuletzt gestützt zu haben. Im Trainingslager will Gorenzel erst am Samstag sprechen.

Botschaft an die Gesellschafter: Bevor sich Bierofka einem anderen Verein zuwendet, richtete er einen letzten Appell an die Streithähne Reisinger und Investor Hasan Ismaik: "Es wäre schon wünschenswert, dass sich beide Parteien mal der Verantwortung stellen, eine Perspektive für die Zukunft zu schaffen. Das ist das Allesentscheidende." In den tief gespaltenen Fanlagern wird nun dagegen, gerade im Internet, einmal mehr unreflektiert eingedroschen – je nach Lager auf Reisinger oder Ismaik.

Biero wird immer ein Blauer bleiben

Seine Zukunft: Nach Urlaub und Zeit mit Frau Nicole und seinen Kindern, mit denen er "manches aufholen" müsse, sei Bierofka nun bereit für einen neuen Job: "Ich bin für alles offen." Seinem Team um Felix Weber, Sascha Mölders und Co. hinterließ er eine Liebeserklärung: "Die Mannschaft hat einfach einen tollen Charakter und ich wünsche ihr alles erdenklich Gute und freue mich über jeden Sieg." Worte, die zeigen, dass Sechzigs Ikone "Biero" immer irgendwie ein Blauer bleiben wird.

Kämpfer, Retter, (Ex-)Trainer: Daniel Bierofkas Karriere beim TSV 1860

 

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