TSV 1860: Cottbus-Coach Wollitz motzt: Schiri war Sechzig München!

München - Adriano Grimaldi war offensichtlich in seinem Element beim 2:0 (1:0) des TSV 1860 gegen Energie Cottbus in der Dritten Liga. Der wuchtige Stürmer rannte, ackerte, gab keinen Ball auf. Und der Löwen-Angreifer zoffte sich eifrig mit seinen Gegenspielern aus Cottbus.
Grimaldi schubste Cottbus-Kapitän
Bezeichnend: Die Szene kurz vor der Halbzeit (45. Minute), als der 27-Jährige Energie-Kapitän Mark Stein wegschubste, dafür die Gelbe Karte sah – und von der halben Cottbuser Mannschaft bedrängt wurde.
"An so einem Tag – Flutlicht, nasser Rasen, guter Gegner, da musst du einfach 100 Prozent geben. Und dann gewinnst du so ein Spiel auch", sagte Grimaldi hinterher gelassen bei "telekomsport". Cottbus-Coach Claus-Dieter "Pele" Wollitz dagegen echauffierte sich darüber, dass Grimaldi zu einem späteren Zeitpunkt nicht mit der Gelb-Roten Karte vom Platz flog.
Wollitz motzt gegen Schiedsrichter
"Wenn ein Spieler zehn Fouls macht…Ob das alles Fouls waren, kann ich nicht beurteilen. Aber solche Fouls, mit Ellenbogeneinsatz – das ist Gelb-Rot. Das sagt die Regel, und ich habe die Regel nicht gemacht", meinte Wollitz im Gespräch mit der AZ. "Grimaldi ist ein positiver Junge, spielt mit viel Einsatz, hoher Identifikation. So, wie er auftritt, fühlt er sich hier wohl. Er passt ja auch zu dem Klub Sechzig München. Aber: Wenn ich zehn Fouls mache und danach nochmal vier oder fünf, dann gehst du – egal, welcher Spieler."

Der Energie-Trainer nahm freilich seine Spieler in Schutz, die sich reihenweise und lautstark bei Referee Daniel Schlager beschwert hatten. "Es ist normal, dass der Gegenspieler reklamiert. Ist das nicht normal? Es ist normal! Wie der Schiedsrichter uns dann behandelt hat. Unser Spieler hat reklamiert: 'Der hat schon hat schon mehrmals Foul gespielt.' Dann geht es um die Mehrzahl der Fouls."
Wollitz: Schiri pro TSV 1860?
Schiedsrichter Schlager war dann auch Ziel der Kritik des ehemaligen Bundesligaspielers, weniger Grimaldi. "Wenn der Schiedsrichter nur unsere Spieler belegt: 'Sie müssen Ruhe bewahren, sonst fliegen sie runter.‘ Dann finde ich das nicht in Ordnung. Das hat mit Begleitung nichts zu tun", sagte Wollitz und redete sich weiter in Rage: "Das Auftreten des Schiedsrichters schien mir sehr Sechzig München zu sein. Vom Auftreten und der Ansprache her."
Zeit, sich abzureagieren, hatte der 53-Jährige danach freilich genug. Nach einer Dopingprobe seiner Spieler ging es auf die 600 Kilometer lange Rückreise nach Brandenburg.