TSV 1860: Boris Becker, Ukraine, Edelfan – Köllner interessiert alles, nur nicht seine Zukunft

Auch vor dem Spiel gegen Havelse will Michael Köllner sich nicht ausführlich über seine Zukunftspläne äußern. Am Rande des Spiels des TSV 1860 gegen Havelse verweist der Trainer auf allerhand aktuelle Themen, die interessanter seien.
von  Markus Giese
Michael Köllner am Samstag vor dem Havelse-Spiel am Mikrofon von Magenta Sport.
Michael Köllner am Samstag vor dem Havelse-Spiel am Mikrofon von Magenta Sport. © IMAGO/Ulrich Wagner

München – Ob das Nachrichteninteresse bei allen Löwen-Fans thematisch ähnlich strukturiert ist wie beim (Noch-)Trainer ihrer Mannschaft? Michael Köllner selbst jedenfalls ist der Meinung, dass die Frage, ob er auch nächste Saison bei 1860 an der Seitenlinie stehen wird, dieser Tage nicht die drängendste ist.

Köllner: Andere Themen wichtiger als Zukunft beim TSV 1860

Vor dem Spiel des TSV 1860 gegen den TSV Havelse am Samstagnachmittag (hier geht's zum AZ-Liveticker) antwortete Köllner auf eine entsprechende Frage des Reporters bei Magenta Sport: "Gestern verknacken sie den Boris Becker, setzen ihn zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Die Bundesregierung entscheidet, wir liefern Waffen in die Ukraine, das interessiert mich, wenn ich ganz ehrlich bin, und nicht, ob ich nächstes Jahr hier Trainer bin." 

Und weiter: "Wir haben da ein großes Dogma gebrochen. In Afrika, in Asien sind über Jahrzehnte Ungerechtigkeiten passiert, da hat sich die deutsche Regierung nicht einmal drum gekümmert. Und einer unserer Edelfans (Svend Friderici, d.Red.) liegt nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus. Das sind Themen, die mich interessieren, und nicht, wie es nächstes Jahr für mich weitergeht. Das wird schon irgendwie werden."

Schicksale, Weltpolitik, Krankheiten – ein empathischer Mann wie Köllner erkennt, dass es Wichtigeres gibt, als seinen Job. Und dennoch bleibt zu befürchten, dass die Fragen nach seiner ganz persönliche Zukunft nicht aufhören werden, ehe er sich zu einer klaren Aussage durchringt. 

Köllner kann sich weiteres Jahr bei 1860 vorstellen – mit Aufstiegsperspektive

Immerhin: Bei der Pressekonferenz am Freitag gab der 52-Jährige einen Hinweis darauf, dass es zumindest Hoffnung auf einen vierten Aufschlag der Mission Aufstieg mit ihm geben könnte mit den Worten: "Ich will nicht, dass meine Zeit bei 1860 so endet". Der Coach knüpfte dies aber auch mit Blick auf die sportliche Leitung an Bedingungen (hier mehr dazu lesen). 

Ein bedeutender Teil der Fans dürfte hinter Köllner stehen. Als die AZ kürzlich ihre Leserinnen und Leser Anfang April fragte, ob Köllner noch der richtige Mann für Sechzig sei, antworteten 80 Prozent (1.092 von 1.373 Stimmen) mit "Ja".  

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