TSV 1860: Bär, Lakenmacher oder Skenderovic? Köllners Sturm-Tetris bei den Löwen
München - Beim kultigen Computerspiel Tetris muss man bekanntlich puzzleartige, vom Himmel fallende Teile bestmöglich anordnen. Beim neuesten Rätselspaß des Michael Köllner geht es darum, eine möglichst schlagkräftige Truppe zusammenzustellen.
Köllner hat erstmals wieder drei Stürmer-Optionen zur Verfügung
Der Trainer des TSV 1860 will die Torgefahr seiner zuletzt zahnlosen Löwen im anstehenden Heim-Kracher gegen Aufstiegskonkurrent 1. FC Saarbrücken (Sonntag, 15 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) maximieren. Dabei hat Köllner mit Fynn "Laki" Lakenmacher, Meris "Mero" Skenderovic und Marcel "Cello" Bär an vorderster Front erstmals wieder drei Stürmer-Optionen zur Verfügung. Also, Herr Köllner: Laki, Mero oder Cello - oder vielleicht sogar ein Duo daraus?
Die AZ zeigt Pro und Contra für Köllners Torjäger-Tetris-Spielchen auf.
1860-Stürmer: "Ball-Festmacher, Serientorschütze oder Routinier?"
Das Laki-Teilchen Lakenmacher: Der 22-Jährige hat Bullen-Power und Durchschlagskraft noch und nöcher, er ist vorderster Ball-Festmacher. Die Anfangseuphorie seiner sechs Treffer (und zwei Assists) aus neun Spielen ist etwas verflogen, zuletzt konnte der gebürtige Lübecker mit Ausnahme einer Vorlage beim kollektiv starken Auftritt gegen Wehen Wiesbaden nicht mehr in Erscheinung treten. Aber: Seine Statur und seine Heimstärke (alle sechs Treffer im Grünwalder Stadion) sprechen für sich. Dürfte auch gegen Saarbrücken auflaufen.

Das Mero-Teilchen Skenderovic: Im Vergleich zu Lakenmacher legte der 24-Jährige später los, hatte dafür aber eine starke Tor-Serie hingelegt (drei Tore in drei Spielen). Nach dem überzeugenden 2:0 gegen Wehen Wiesbaden bezeichnete ihn Köllner völlig zurecht als "Man of the match". In Bayreuth ist diese gerissen, weil er Deutsch-Montenegriner trotz bester Chancen das Tor nicht traf. Zitat Köllner über seinen Kopfball ans Außennetz, freistehend aus kurzer Distanz: "Den muss er machen." In den vergangenen Partien und vor allem gegen Wehen haben Lakenmacher und Skenderovic dahinter als hängende Spitze aber im Duo gut funktioniert: Es spricht also einiges dafür, dass Köllner beiden Stürmern erneut vertraut - und ihnen eine Bewährungschance gibt.

Das Cello-Teilchen Bär: Zuletzt durfte der amtierende Torschützenkönig (21 Tore in der Vorsaison) nach drei Monaten Verletzungspause sein Comeback als Joker in Bayreuth feiern. Der 30-jährige Routinier konnte die Wende allerdings auch nicht herbeiführen. Wie Skenderovic vergab er eine gute Kopfball-Möglichkeit aus bester Position, diesmal hieß der Kritiker Bär selbst: "Hätte ich machen müssen", bekrittelte sich der Torjäger ehrlich. Seine Qualität ist unbestritten und auf längere Sicht wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder seinen Platz in Sechzigs Startelf finden, aber: Die Gefahr einer Re-Verletzung dürfte Köllner davor bewahren, ihn schon ab sofort wieder ständig 90 Minuten reinzuwerfen.
Lex und Co: Das sind weitere torgefährliche Löwen
Tendenz: Einsätze dosieren und Bär noch als torgefährlichen Joker bringen. Positiver Nebeneffekt: Dann verteilt Köllner die Tor-Last gleichmäßiger und sie vereint sich nicht nur auf ihn als großen Hoffnungsträger.
Und da wären ja auch noch andere torgefährliche Löwen: Kapitän Stefan Lex konnte wieder auf dem Trainingsplatz stehen und dürfte damit für Saarbrücken wieder zur Verfügung stehen. Albion Vrenezi traf im Trainingsspielchen, im Gegensatz zu den Torjägern, genauso ins Schwarze wie Youngster Devin Sür. Köllner dürfte es egal sein, wer seine Elf zum Sieg schießt: Hauptsache, es findet sich einer.