TSV 1860: Aufstieg als Saisonziel? Köllner und Gorenzel bleiben zurückhaltend
München - Zwei Jahre in Folge durften die Fans des TSV 1860 auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga träumen, beide Male platzten die Träume erst am letzten Spieltag. In der kommenden Saison soll es endlich klappen mit dem Aufstieg - da sind sich die leidgeprüften Anhänger der Sechzger einig.
Zumindest auf dem Papier scheinen die Chancen gut zu stehen: Mit Hansa Rostock, Dynamo Dresden und Angstgegner FC Ingolstadt – die Schanzer vereitelten die Aufstiegsträume in den vergangenen beiden Jahren – verabschiedeten sich in der abgelaufenen Saison drei Top-Teams aus der 3. Liga. Nominell zählen die Sechzger zu den stärksten Teams im Teilnehmerfeld, zumal der Kader aus der vergangenen Spielzeit nicht nur gehalten, sondern sogar punktuell verstärkt werden konnte.
Gorenzel: "Tun gut daran, dass wir uns nicht in Träumen verfangen"
Große Sprüche hört man von der Grünwalder Straße 114 allerdings nicht. Bei der ersten Pressekonferenz der neuen Saison am Montag übte sich die sportliche Leitung um Trainer Michael Köllner und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel viel mehr in Zurückhaltung. "Ich habe vollstes Vertrauen", meinte Gorenzel zwar - er wolle allerdings weder auf Trainer noch auf die Mannschaft Druck aufbauen.
"Entscheidend ist, dass wir uns intern auf den nächsten Schritt vorbereiten. Das Umfeld und die Fans dürfen träumen. Wir tun aber gut daran, dass wir uns nicht in Träumen verfangen", führte der Österreicher weiter aus: "Wir konzentrieren uns darauf, wo wir uns weiter verbessern können."
Köllner: "Vom Reden steigt man nicht auf"
Dabei verwies Gorenzel auch auf die stetige Weiterentwicklung in den vergangenen Jahren. Es sei gelungen, die begrenzten finanziellen Mittel effektiv in sportlichen Erfolg umzumünzen. Dies müsse auch weiterhin ein Ziel sein, so der Sportchef. "In der vergangenen Spielzeit lagen wir vom Budget auf sieben oder acht, in der kommenden Saison rechne ich damit, dass wir vom Etat auf Platz fünf oder sechs stehen."
Ein konkretes Saisonziel gibt der Sportchef also (vorerst) nicht aus, selbiges gilt für Trainer Michael Köllner. Der Oberpfälzer gab sich schon in der Schlussphase der vergangenen Saison öffentlich einigermaßen zurückhaltend und fährt seinen Kurs nun fort. "Wir wollen uns nicht an Ergebnissen orientieren, sondern an Prozessen. Vom Reden steigt man nicht auf. Wir können uns gerne über irgendwelche Platzierungen nach dem 38. Spieltag unterhalten", sagte er und stellte klar: "Vorher sollten wir uns mit Schweiß und harter Arbeit beschäftigen."