TSV 1860: Als Neudecker-Ersatz? Leitlöwe Leitner soll zurückkommen

München – Saisonfinale? Dortmund II? Platz vier? "Wir wollen die Saison mit einem Sieg abschließen", sagte Michael Köllner zwar über das Heim-Finish gegen die Dortmunder Zweite am kommenden Samstag (13.30 Uhr), als er gestern wie jede Woche im Endspurt der laufenden Drittliga-Spielzeit zu Beginn der Trainingswoche auf der Terrasse des Medienstüberls Platz nahm. Doch der Trainer des TSV 1860 dachte längst schon wieder an das große Ganze.
"Es wird in den nächsten Tagen die ein oder andere Entscheidung kommen, die so nicht zu erwarten ist - denn am Ende geht es darum, Erfolg zu haben und deswegen musst du alles auf den Prüfstand bringen", lauteten die vielsagenden und doch recht kryptischen Worte des TSV-Trainers. Deutlicher schon war seine Aussage darüber, wo es kommende Spielzeit nach drei vergeblichen Anläufen hingehen soll: "Wir wollen nicht sagen, wir wollen Vierter werden - und noch mal Vierter, und noch mal Vierter!"
Ex-Löwe Moritz Leitner soll zum TSV 1860 zurückkehren
Nein, die Löwen haben die Tabellenspitze und den Aufstieg im Sinn. Und dazu, wie Köllner bestätigte, bereits zwei Unterschriften neuer Spieler auf dem Vertragspapier. Es dürfte sich um Rückkehrer Tim Rieder und Albion Vrenezi handeln, das Türkgücü-Duo hatte schließlich schon früher Saisonende und ein starkes Interesse an einem neuen Arbeitgeber. Köllner deutete aber auch an, dass es bei weiteren Neulöwen "schnell gehen" werde, wobei neben dem ebenfalls fixen Torjäger Meris Skenderovic (Schweinfurt) bisher die Namen Fynn Lakenmacher (Havelse) und David Kopacz (Würzburg) die Runde machten. Wie die "Bild" berichtete und Köllner zwischen den Zeilen andeutete, gesellt sich ein großer Name in diese Liste.
Moritz Leitner, bei 1860 vom Junglöwen bis zum Profi gereift (1998 bis 2011), soll an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren. Die Verpflichtung des einstigen Bundesligaspielers von Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart, der auch für Lazio Rom auf dem Platz stand und aktuell beim FC Zürich kickt, wäre schon ein Transferhammer der Blauen. Doch passenderweise läuft der Vertrag des inzwischen 29-Jährigen aus, dessen Heimat- und Löwen-Liebe nie erloschen ist: "1860 ist mein Heimatverein, in dem ich 13 Jahre gespielt habe und Profi wurde - das werde ich auch niemals vergessen", meinte Leitner letztes Jahr im Interview mit "transfermarkt.de". Wird Leitner nun der neue Leitlöwe?
Richard Neudecker: Zeichen stehen auf Trennung
"Moritz Leitner kann auf der Acht spielen", stellte Köllner süffisant fest, als er von der AZ auf den klangvollen Namen des einstigen Sechzger angesprochen wurde: Der Oberpfälzer schickte aber verschmitzt hinterher: "Ihr müsst schon verstehen, dass ich euch nicht erzählen kann: Ich habe mich letzte Woche mit dem Leitner getroffen, vor drei Wochen mit Tim Rieder und den Fynn Lakenmacher habe ich mit nach Hause geholt und um sechs in der Früh wieder zurückgegeben."
Klar ist auch, dass der Deal mit dem weit gereisten Münchner nur zu machen ist, wenn Spielmacher Richard Neudecker geht. Der 25-Jährige ist bei den Giesingern zwar wohlgelitten, doch er ist auch Spitzenverdiener und konnte sein großes Potenzial gleichzeitig nicht oft genug abrufen. Da Neudecker keine Gehaltseinbußen in Kauf nehmen will, stehen die Zeichen auf Trennung.

Genauso übrigens wie bei Dennis Dressel (Hauptsache Zweite Liga), Merveille Biankadi (zurück zu Heidenheim) sowie Keanu Staude und Tim Linsbichler (aus Leistungsgründen keine neuen Verträge). Dafür hat 1860 wohl bald ein neues, altes Gesicht. . .