Thomas Eichin: Löwen-Sportchef offiziell im Amt

München - Von seinem neuen Büro in der Grünwalder Straße aus hat er einen hervorragenden Blick auf das Trainingsgelände des TSV 1860. Auf die Plätze, auf denen die von ihm teuer eingekauften Profis ihrer Arbeit nachgehen. Thomas Eichin wird genau hinschauen. Schließlich ist mit ihrer Verpflichtung eine hohe Verantwortung gegenüber Investor Hasan Ismaik verbunden.
Seit Montag ist Geschäftsführer und Sportchef Eichin, der wochenlang aus der Ferne wirkte, offiziell in Giesing angekommen. Er ist stets adrett gekleidet, die Körpersprache selbstbewusst. Eben dieses Selbstbewusstsein ist der bislang größte Verdienst seiner knapp eineinhalb Monate währenden Arbeit.
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Höhepunkt derselben war die Präsentation von Rückkehrer Stefan Aigner. Die Verpflichtung des 28-Jährigen zeigte, mit wieviel Kapital Geldgeber Ismaik den neuen starken Mann ausstattet. Eichins Transferbilanz liest sich bisher gut: Der 49-Jährige band den hochbegabten Florian Neuhaus, den ungeliebten Rodri wurde er los, dazu kamen die Verpflichtungen der umworbenen Brasilianer Lucas Ribamar und Victor Andrade sowie der gestandenen Bundesliga-Profis Karim Matmour, Ivica Olic – und eben Aigner.
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Ismaiks Gelder sind keine Geschenke
Und doch bergen diese Erfolgsmeldungen ein hohes Risiko. Ismaik will, dass sich die Millionen, die er in die Sechzger pumpt, endlich amortisieren. Eichin ist bekannt dafür, Spieler gewinnbringend zu verkaufen. Es ist eine Bürde, an der ihn der Jordanier messen wird. Schließlich schwebt ein Hinweis, den der frühere Präsident Dieter Schneider einst machte, nach wie vor über Giesing: Ismaiks Gelder sind keine Geschenke, sondern Darlehen. Das hat sich unter Eichin nicht geändert.