So lief der Grantler-Abend der Löwen

Der TSV 1860 hat am Donnerstag im Löwenstüberl erstmals einen Grantler-Abend ab. Stadionfrage, Verstärkungen, die Zukunft von Torjäger Rubin Okotie und Ex-Trainer Torsten Fröhling - Geschäftsführer Rejek und Sportchef Kreuzer haben dabei einige interessante Details erzählt.
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Stellten sich zum Granteln: Geschäftsführer Markus Rejek und Sportchef Oliver Kreuzer im Löwen-Stüberl.
ME Stellten sich zum Granteln: Geschäftsführer Markus Rejek und Sportchef Oliver Kreuzer im Löwen-Stüberl.

München - „Ich bin ein leidgeplagter Löwe. Vom ständigen Kopfschütteln habe ich ein Schleudertrauma. Man fragt sich: Warum setzt man sich einem permanenten Masochismus aus? Man bräuchte doch nur von blau auf rot wechseln. Aber die Bayern gewinnen dauernd Spiele, lassen den Gegner noch nichtmal in die Nähe des eigenen Tores, das ist auch wieder unfair“, grantelt Hans Stadlbauer.

Lesen Sie hier: Ticker-Nachlese: Möhlmann-Pk vor Spiel gegen Frankfurt

Der Volksschauspieler durfte den 90-minütigen, erstmals durchgeführten Grantler-Abend des TSV 1860 eröffnen. Geschäftsführer Markus Rejek hatte dazu ins Löwen-Stüberl eingeladen: „Hier im Stüberl ist das Granteln fast erfunden worden. Es gehört bei uns zum guten Ton.“ Rejek stellte sich anschließend wie Überraschungsgast und Sportchef Oliver Kreuzer den grantigen Fragen rund 40 eingefleischter Löwen. Und so wurde unter der Moderation von Allesfahrer Franz Hell beim ersten von künftig monatlich gepanten Grantler-Abenden (im Januar u.a. mit Geschäftsführer Noor Basha) über jene Themen gegrantelt, die Sechzig teils seit Jahrzehnten bewegen – aber auch über einige aktuelle Ärgernisse. Einmal musste er ein hitziges Grantler-Wortgefecht schlichten, ansonsten verlief der Abend für Rejek „gar nicht so grantig wie gedacht“ – die AZ fasst die wichtigsten Themen zusammen:

 

Stadionfrage

 

„Die Allianz Arena ist eine wirtschaftliche Last, ein Fass ohne Boden. Das Grünwalder Stadion im nächsten Sommer ist aber keine Lösung. Wir haben unterschriebene Verträge. Wenn wir sagen, wir wollen einfach raus, müssen wir Lösungen anbieten. Und die haben wir noch nicht“, sagt Rejek und erzählt von seinen Löwen-Anfängen: „An meinem ersten Tag bei 1860 bin ich am Grünwalder Stadion vorbeigefahren und habe gesagt: Es kann doch nicht sein, dass 1860 hier nicht spielen kann? Ich werde alles dafür tun, dass das Grünwalder Stadion eine Heimat der Sechziger sein kann. Wir werden kämpfen für den Standort Grünwalder Stadion. Wir brauchen so schnell wie möglich ein eigenes Stadion. Wir haben keinen Zauberer am Start, leider ist Hasan Ismaik auch kein Zauberer. Wenn er an sein Investment denkt, klatscht er in seinem Büro in Abu Dhabi auch nicht in die Hände, schaut auf seinen Löwen-Wimpel und sagt: Alles richtig gemacht! Ich kann euch nicht versprechen, dass er sagt: Ich finanziere euch ein Stadion. Wir brauchen ein Finanzierungskonzept.“

 

Investor Hasan Ismaik

 

Der Jordanier weilte kürzlich in München. Hell will wissen, inwieweit der Besuch tatsächlich erfolgreich war und ob er die Umwandlung in weitere Genuss-Scheine bereits zugesagt hat. Rejek dazu: „Ich war ja der Meinung: Das waren der beste Besuch mit Hasan Ismaik, seit ich hier bin. Dann wurde ich verbessert: Es war der beste Besuch von Hasan insgesamt. Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr wieder Minus gemacht, müssen also etwas unternehmen: entweder durch umgewandelte Darlehen oder durch frisches Geld das Eigenkapital erhöhen. Bisher ist das noch nicht passiert. Man kann sich Sorgen machen, aber bislang ist das immer kurz vor Weihnachten passiert. Ich gehe davon aus, dass wir das wieder so machen wie in den vergangenen Jahren. Es ist alles vorbereitet. Es gibt keine Anzeichen, dass es in diesem Jahr nicht der Fall sein sollte.“

 

Die Zukunft von Rubin Okotie

 

Kreuzer stellt klar, dass man den Torjäger im Winter nicht abgeben wolle: „Wir haben alle ein großes Ziel: den Klassenerhalt. Lassen wir einen Rubin jetzt gehen? Ich bin der Meinung: ganz klar nein! Es gibt auch kein Angebot von Newcastle.“

 

 

Vertragsverlängerungen junger Talente

 

Kreuzer: "Bei Marius Wolf hätte man erkennen können, dass das ein gutes Talent ist und gleich verlängern. Aber: Jetzt musst du froh sein, dass er unterschrieben hat. Dann heißt es: friss oder stirb! Der verlängert dir nur mit einer Ausstiegsklausel. Bei Richard Neudecker ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, dass er geht. Für seine Entwicklung wäre ganz entscheidend, noch zu bleiben. Top-Talente kannst du nicht über fünf, acht Jahre halten. Das ist Träumerei. Irgendwann kommen Leverkusen oder der BVB wie bei Ju Weigl. Aber dann musst du dich wenigstens ordentlich entschädigen lassen.

 

Verstärkungen

 

"Ich bin kein Freund von großen Umbauten", sagt Kreuzer zu seinem Kernjob, "meine Erfahrung ist: Sowas geht immer in die Hose. Unsere Mannschaft hat Qualität, das hat sie die letzten vier Spiele gezeigt. Wenn du keinen Charakter hast, verlierst du in Paderborn mit 1:5. Wenn wir im Winter etwas tun, sind wir total überzeugt davon. Kein Aktionismus, sondern Spieler, die uns zu 90 Prozent weiterhelfen. Ein Restrisiko bleibt immer."

Lesen Sie hier: Verstärkungen? Abwarten!

 

Eine Rückkehr von Ex-Trainer Torsten Fröhling

 

Kreuzer dazu: "Torsten ist ein sehr guter Trainer. Wir haben vereinbart, dass wir uns Mitte Dezember zusammensetzen, das Gespräch ist schon terminiert. Unser Wunsch ist, dass Torsten zurückkommt. Ob er die U21 oder U19 übernimmt, müssen wir sehen."

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