So erklären Möhlmann und Kreuzer die Heidenheim-Pleite
München - Die Zeit der großen Erklärungen ist vorbei. Jedenfalls werden sich die Löwen-Spieler nach der 1:3-Niederlage gegen den 1.FC Heidenheim nicht mehr äußern. Bis zum letzten Spiel vor der Winterpause (gegen Freiburg, am 20. Dezember) werden die Spieler nichts mehr sagen, lässt der TSV 1860 verkünden. Der Maulkorb für die Spieler ist verständlich.
Doch nach der enttäuschenden Niederlage gegen Heidenheim gab es großen Erklärungsbedarf. Denn das vorherige Heimspiel gegen den FSV Frankfurt mit eingerechnet, ließen die Sechzger sechs Punkte gegen durchaus schlagbare Gegner liegen.
Kreuzer: "Wir hatten da wirklich eine Jugend-Abwehr"
"Es war eine Chance, das Tabellenende zu verlassen. Es ist natürlich unglaublich enttäuschend", bekannte Sportchef Oliver Kreuzer. Mit sechs Punkten mehr würden die Löwen auf Platz 13 stehen. Trainer Benno Möhlmann erklärt die Niederlage: "Wir haben über neunzig Minuten zu fehlerhaft agiert – sowohl von der Ballannahme, vom Passspiel, vom Spiel miteinander. Der Gegner ist in den Angriffen fast jedes Mal gefährlicher aufgetreten als wir. Damit kann man unter dem Strich kein Spiel gewinnen."
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Es war ein teilweise groteskes Fehlerspiel der Löwen, die sich so zu kaum einer Torchance spielen konnten. Dennoch betont Kreuzer: "Der Mannschaft an sich will ich keinen großen Vorwurf machen." Aber die mangelnde Erfahrung hat nach Ansicht des Sportchefs den Ausschlag gegeben. "Benno kann ja gar nicht anders aufstellen. Wir hatten da wirklich eine Jugend-Abwehr", spricht er auf Linksverteidiger Maximilian Wittek (20) und Innenverteidiger Sertan Yegenoglu (20) an.
"Gute Jungs, aber du hast die mangelnde Erfahrung gemerkt"
Ein Abstimmungsfehler der Beiden war es, der das 1:2 einleitete. Bei einem hohen Ball im Mittelfeld sprachen sich beide nicht ab und gingen letztlich beide hin - der Heidenheimer Robert Leipertz nutzte den Patzer für sein Sololauf zur Heidenheimer Führung.
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Und so bleibt Kreuzer nur, zu resümieren: "Das sind gute Jungs, aber du hast die mangelnde Erfahrung und Reife gemerkt. Ein erfahrener Spieler müsste da nur ein Kommando geben, dass er sich absetzt."
Möhlmann macht es "keinen Spaß" - Kreuzer spricht von "Abstiegsgemetzel"
Möhlmann war nach der Partie sichtlich niedergeschlagen - die Löwen "wollten dominant auftreten" gegen einen "Gegner auf Augenhöhe. Dann erkennen zu müssen, dass es doch zu wenig ist, macht mir auch keinen Spaß." Schließlich ist der 1.FC Heidenheim "keine Übermannschaft", wie Kreuzer betont, "aber die haben eine gute Physis, die laufen, die marschieren - mit einfachen Mitteln können die uns besiegen."
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Gegen den FSV Frankfurt und Heidenheim verloren - beim TSV 1860 herrscht derzeit eine große Unsicherheit, was den Ligaverbleib angeht. Kreuzer betont aber: "Im Dezember ist noch keiner abgestiegen. Die anderen Vereine haben auch ihre Probleme. Glücklicherweise folgen die uns ja in diesem Abstiegsgemetzel." Das bleibt eine Hoffnung. Denn die Hoffnung auf Punkte beim letzten Spiel vor der Winterpause bei Bundesliga-Absteiger Freiburg dürfte mit den zuletzt gezeigten Leistungen gen null tendieren.