Leidende Löwen: Auf die Pleite folgt der Maulkorb
München - Den Rückrunden-Auftakt verpatzt, im Abstiegskampf kein Land gewonnen - und mit einer ratlosen zweiten Halbzeit ein Zeugnis zäher Zaghaftigkeit abgeliefert: Der TSV 1860 steckt eine verdiente 1:3 (1:1)-Heimniederlage gegen den 1. FC Heidenheim. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt entwickelt sich zum Angstgegner der einmal mehr zahnlosen Löwen.
Denen hatte es unmittelbar nach Ende der neuerlichen Offenbarung die Sprache verschlagen. Vielleicht hätte der eine oder andere Spieler sogar was erzählen, was erklären wollen - doch die 1860-Oberen ließen das nicht zu.
"Es macht keinen Sinn, wenn die Jungs Erklärungen suchen", erklärte Manager Oliver Kreuzer vor den "Sky"-Kameras. Und fügte hinzu: "Es ist besser, wenn wir das intern besprechen."
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Zum Spiel meinte der Ex-Bayern-Profi: "Das ist natürlich enttäuschend. Alle sind enttäuscht. Momentan machen wir zu viele entscheidende Fehler und bringen den Gegner in Vorteil, uns in Schieflage. Wir haben heute relativ begonnen, aber verlieren dann unsere Linie im Spiel durch viel zu viele ungenaue Abspiele. Dann machen wir den Ausgleichstreffer und sitzen in der Kabine, nehmen uns viel vor für die zweite Halbzeit. Was passiert? Wieder ein individueller Patzer. Es ist wahnsinnig enttäuschend, aber es bringt nichts, zu lamentieren. Wir müssen den Kampf annehmen."
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1860-Trainer Benno Möhlmann war bedient und bemängelte in erster Linie die hohe Fehlerquote in den Aktionen seiner Mannen, "sowohl bei Passspiel und Ballannahme".
Sein Fazit: "Wir haben verschiedene taktische Situationen in Abwehr und Angriff nicht gut umgesetzt. Der Gegner war in fast jeden Angriffen gefährlicher aufgetreten als wir. Damit kann man unter dem Strich kein Spiel gewinnen. Das ist zu wenig gewesen heute. Da kann man auch nicht mehr erwarten als dabei heraus gekommen ist."
#BM: Das ist zu wenig gewesen heute! So kann man kein Spiel gewinnen! Aber die Saison ist noch lange! #tsv1860 #ELIL #M60HDH
— TSV 1860 München (@TSV1860)
11. Dezember 2015
Heidenheims Trainer Frank Schmidt Freude sich über ein "intensives Spiel mit einem guten Start": "Wir haben nach dem Tor eine breite Brust gehabt, standen aber dann zu tief. Ich habe mich maßlos geärgert, dass wir in der letzten Sekunde vor der Halbzeit noch ein Gegentor bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir trotzdem an unsere Chance geglaubt und teilweise sehr gut nach vorne gespielt. Robert Leipertz macht das sehr abgezockt. Es ging hin und her, auch Sechzig hatte gute Möglichkeiten."
Der Rest war Schweigen.
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