"Schon enttäuscht": Karlsruher SC eine Nummer zu groß für den TSV 1860

Der dritte Zweitligist war eine Nummer zu groß: Nach Siegen gegen Darmstadt 98 und Schalke 04 verpassen die Löwen gegen den KSC den Einzug ins Pokal-Viertelfinale. Trainer Köllner ist "enttäuscht".
Matthias Eicher
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Der TSV 1860 muss nach der Niederlage gegen Karlsruhe seine Pokal-Träume begraben.
Der TSV 1860 muss nach der Niederlage gegen Karlsruhe seine Pokal-Träume begraben. © IMAGO / kolbert-press

München – Was für ein Knistern in Giesing. Was für eine Chance für die Blauen. Erstmals seit 14 Jahren konnte 1860 ins Viertelfinale des schillernden DFB-Pokals vorstoßen. Die große Frage lautete: KSC? Kann Sechzig Cup-Sensation? Sie konnten nicht.

Der TSV 1860 hat im Pokal-Kracher gegen den Karlsruher SC einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Die drittklassigen Löwen können in dieser Spielzeit gegen Teams aus dem Unterhaus mithalten. Der KSC war dennoch eine Nummer zu groß. Marvin Wanitzek traf per Elfmeter zum 1:0 für die Gäste mitten ins Löwen-Herz (69.). "Ich bin schon enttäuscht", gestand Trainer Michael Köllner: "Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel hinbekommen. Aber morgen wird der Stolz überwiegen." Ausgeträumt, Löwen.

Bär und Greilinger scheitern knapp

Von Beginn an entwickelte sich ein flottes, hart umkämpftes Duell im Grünwalder Stadion. Eines auf Augenhöhe, so wie es sich für ein Achtelfinale gehört. Prompt hatte Sechzig die erste Chance: Dennis Dressel schickte Marcel Bär mit einem Zuckerpass in die Spitze, der Stürmer zieht von links in die Mitte und schließt vom Strafraumeck ab, sein strammer Schuss geht – knapp drüber (10.).

Wenig später sogar die ganz dicke Möglichkeit zur 1:0-Führung: Der völlig alleingelassene Fabian Greilinger war auf und davon, doch sein Schuss aufs kurze Eck wurde von KSC-Keeper Marius Gersbeck mit Müh’ und Not entschärft (13.).

Danach war es Spielmacher Richard Neudecker, der nach einem Zuspiel von Kapitän Stefan Lex kurz vor dem Tor noch im letzten Moment gestört wurde (16.). Die Löwen, sie zeigten im Drei-Minuten-Takt ihre Zähne!

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Videobeweis erstmals beim TSV 1860

Während dem TSV auch bei einigen Schüssen des aktiven Bär "nur" noch ein Treffer fehlte, besann sich die Elf von Trainer Christian Eichner und Ex-Löwe Oliver Kreuzer zuerst auf eine defensive Grundordnung und schnelle Konter. Nicht zuletzt aus Respekt vor den Giesinger Zweitliga-Jägern.

In der 20. Minute kam 1860 erstmals in der Vereinshistorie in den (zweifelhaften) Genuss des Videobeweises: Nach einem Foulspiel von Erik Tallig im eigenen Strafraum, wurde die Szene überprüft, zum, Glück der Giesinger aber ohne Strafstoß-Folge.

Applaus von Pfeifer und Reisinger zur Pause

Auch ein Beleg für die starke Leistung der Sechzger: Die beste KSC-Chance? Ein Freistoß aus über 30 Metern, den Philip Heise direkt aufs Tor jagte, aber in Marco Hiller seinen Meister fand (40.). Als Schiedsrichter Martin Petersen den ersten Durchgang abpfiff, gab es warmen Applaus und frenetische Anfeuerungsrufe von Sechzigs hartnäckigen "Geisterspiel-Ultras": Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer, Präsident Robert Reisinger und Co.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der KSC die Schlagzahl. Konnten die Giesinger Kampfkraft und Tempo aufrechterhalten? Sie konnten, zumindest vorerst. Als Lex von der Strafraumgrenze Maß nahm, lag manchen Löwen schon der Torschrei auf den Lippen, doch Gersbeck hatte was dagegen (49.).

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Nach Pokal-Aus: Enttäuschung bei 1860 groß

Wenig später der Löwen-Schock, oder doch nicht? Hofmann traf per Abstauber ins Tor, doch Petersen pfiff ab und die Entscheidung hielt wenige Sekunden des Zitterns auch dem VAR Stand (51.). Doch eines konnten die Sechzger nicht verhindern: Die Kräfte gingen aus.

Bitter für die Blauen, dass dennoch erst ein Strafstoß durch Wanitzek (69.) her musste, um den KSC in Führung zu bringen. Noch bitterer: Tallig verballerte die hundertprozentige Ausgleichs-Chance, bei der er wohl besser Joker Keanu Staude bedient hätte (76.). Trotz brauchbarer wie verzweifelter Anläufe sollte es nicht mehr sein: Nach Darmstadt und Schalke fand 1860 im dritten Pokal-Gegner aus der Zweiten Liga seinen Meister. Blickte man in die Gesichter der Löwen, war von Stolz noch keine Spur: Zu gerne hätten sie noch weitergeträumt. 

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8 Kommentare
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  • 60oldie am 19.01.2022 16:14 Uhr / Bewertung:

    Fehlende Zuschauer und Kampfgeist hin oder her. Die individuellen Fähigkeiten der Spieler reichen einfach nicht, auch nicht für einen Aufstieg oder gar einen Verbleib in Liga 2. Allen Voran ist der angebliche Heilsbringer Neudecker zu nennen, der einen Pass nach dem anderen ins Nichts setzte. Na ja, so wird er uns wenigsten erhalten bleiben (müssen).

  • glooskugl am 19.01.2022 09:29 Uhr / Bewertung:

    Mal ehrlich, seien wir froh,dass wir nicht in die Verlängerung mussten. Danach per Elfmeter rauszufliegen ist viel schlimmer ...besonder mit Blick auf das nächste Ligaspiel. Körner bekommt man nicht geschenkt und kaufen kann man die auch nicht.
    Wir haben etwas erreicht, die Spiele vorher sind nicht für die Katze, jetzt aber wieder die Augen auf die Liga richten.
    Wichtig,man hat gesehen was da oben zu tun ist falls man die Liga wechselt ...jede Woche ...

  • SirQuickley am 19.01.2022 11:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Völlig richtig! Aber mit einem abgespeckten Etat auf wie zu lesen war 3 Millionen €, wird in der neuen Saison nichts zu holen sein. Darum diese Saison noch alles versuchen, mit viel Glück wird's noch was mit dem Aufstieg.

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