Noten zum TSV 1860 gegen Karlsruhe: Tallig unglücklich und eigensinnig - Belkahia weiter im Aufwärtstrend
München – "Weiß blau TSV, in Giasing sama dahoam, da geht’s uns phänomenal und wir holen uns den Pokal!" Diesmal konnte man sich nur vorstellen, was die Löwen-Fans bei diesem Giesinger Geister-Krimi skandiert hätten. Der TSV 1860 empfing im Achtelfinale des DFB-Pokals Zweitligist Karlsruher SC, musste sich nach langem Kampf aber mit 0:1 geschlagen geben. Die AZ-Einzelkritik:
Hiller hält Sechzig im Spiel - Belkahia im Aufwind
MARCO HILLER – NOTE 2: Sollte Sechzigs Schlussmann wieder zum "Hiller-Killer" werden? Zunächst einmal bekam er wenig zu tun, hielt in einigen aufmerksamen Aktionen aber alles, was er halten musste. In der 62. Minute dann die Top-Parade, doch beim einzigen Strafstoß des Abends ohne Chance.
PHILLIPP STEINHART – NOTE 4: Der linke Part der Dreierkette zeigte sich topmotiviert und rustikal. Glück, dass er im zweiten Durchgang mit seinem Schienbein kein Eigentor erzielte.
STEPHAN SALGER – NOTE 3: Der Abwehrchef hatte gegen den Torjäger-Hüne Philipp Hofmann alle Hände voll zu tun, doch er fieselte ihn im Verbund mit seinen Nebenmannen kontinuierlich ab.
SEMI BELKAHIA – NOTE 2: Auch der Junglöwe begann brachial und gemäß seines jüngsten Aufwärtstrends routiniert. Mit dem verunsicherten Belkahia vor wenigen Monaten hat dieser Löwen-Zweikämpfer nichts mehr zu tun.
Tallig vergibt Top-Chance - Greilinger im Elferpech
YANNICK DEICHMANN –NOTE 3: Nach Marius Willschs verletzungsbedingtem Ausfall wieder auf der rechten Außenbahn zu finden. Dort mit einem hohen Bewegungsradius vom eigenen Strafraum bis vor das Karlsruher Tor. Als er einmal durchzog, fehlte nicht viel. Nach der Pause wackelte er gehörig.
DENNIS DRESSEL – NOTE 3: Möchte in die Zweite Liga und zeigte heute (einmal mehr), dass er auch zweitklassige Gegner kann. Fiel mit zunehmender Spieldauer aber etwas ab, was sich etwa in einem völlig überhasteten Fehlpass in die Spitze äußerte.
ERIK TALLIG – NOTE 5: Er war der Glückliche, der für Willsch reinrotierte und die Deichmann-Position im Mittelfeld bekleiden durfte. Tat, was er am besten kann: laufen. Lief wie ein Pferd. Positiv: Steuerte auch einige Ballgewinne bei. Unglücklich und eigensinnig: Vergab die beste Chance zum Ausgleich.
FABIAN GREILINGER – NOTE 4: Von Beginn an fleißig. Und frech, dieser 21-jährige Bursche: Marschierte schnurstracks auf den Kasten des KSC zu und rechnete wohl nicht damit, keine Gegenwehr zu kriegen – sein Abschluss aus bester Schussposition geriet zu schwach. Verursachte den Hand-Elfmeter.
Neudecker läuft sich K.O. - Bär und Lex bleiben ohne Tor
RICHARD NEUDECKER – NOTE 4: Der kleine Spielgestalter gestaltete, er warf sich aber auch in jeden Zweikampf. Stark: seine unnachahmlichen, kleinen Häkchen, die auch die höherklassigen Karlsruher Kicker vor Probleme stellten. Nach der Pause sichtlich platt.
STEFAN LEX – NOTE 3: Der Kapitän hat einen Lauf, zudem schoss er den FC Schalke 04 in der Zweiten Runde aus dem Pokal. Auch im Achtelfinale Aktivposten in Sechzigs Offensive. Vor dem Tor aber im ersten Durchgang unglücklich. Danach mit einem tollen Schuss von der Strafraumgrenze, den Torhüter Gersbeck noch entschärfen konnte.
MARCEL BÄR – NOTE 3: Der Stoßstürmer lief und rackerte, er presste und verteidigte. Gut: Versuchte sich gleich mehrfach in wuchtigen Abschlüssen. Schlecht: Keiner davon traf ins Schwarze, auch nicht der gefährlichste von der Strafraumgrenze.
KEANU STAUDE, TIM LINBICHLER UND QUIRIN MOLL kamen zu spät für eine Bewertung.

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