Schneider: "Nicht in Selbstsicherheit wiegen"

Löwen-Interimspräsident Sigi Schneider spricht in einem Interview über eine eigene Kandidatur bei den bevorstehenden Wahlen, 1860-Sportchef Necat Aygün und die missliche sportliche Lage.
von  ME
Alter und neuer Not-Oberlöwe: Interims-Präsident Siegfried Schneider.
Alter und neuer Not-Oberlöwe: Interims-Präsident Siegfried Schneider. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Interimspräsident Sigi Schneider hat es geschafft, dass es um die Position des Löwen-Präsidenten ruhig geworden ist. Allein diese Tatsache ist angesichts des Dauer-Trubels beim TSV 1860 und das traditionell schwierige Amt des Oberlöwen schon als Lob zu werten. Wäre also nicht denkbar, dass Schneider weitermacht? Nein, sagt der Notpräsident einmal mehr.

Im Interview mit dem "Münchner Merkur" schließt der CSU-Politiker eine Fortführung des Amts erneut aus. "Ich habe von Anfang an deutlich gemacht, dass ich das nur für eine Zwischenzeit mache - also interimsmäßig bis zur nächsten außerordentlichen Mitgliederversammlung", sagt Schneider. Diese solle übrigens im Oktober stattfinden: "Der September war dafür schon wegen der Urlaubszeit aussichtslos. Nun ist Oktober angepeilt. Ich muss mich aber noch mit dem Verwaltungsrat besprechen ob dieser Termin zu halten ist. Oder ob man vielleicht noch um ein paar Wochen verlängern muss."

Mögliche Kandidaten für seine Nachfolge wolle er nicht nennen. Dagegen spricht er über den neuen Interims-Sportchef Necayt Aygün und stellt klar: "Wir haben Necat ja nicht als Interims-Sportchef betrachtet, sondern als 'Sportchef bis auf Weiteres'. Das intendiert, dass er Sportchef werden kann. Ich möchte in diesem Zusammenhang betonen: Necat macht seine Arbeit zu unserer großen Zufriedenheit. Und er hat Anspruch darauf, dass wir Gespräche mit ihm über seine Zukunft führen."

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Für die sportliche Zukunft wäre beim TSV 1860 endlich der erste Sieg vonnöten - sonst stecken die Löwen wie im letzten Jahr schnell im Tabellenkeller fest. Nach nur zwei Punkten aus den ersten fünf Spielen sagt Schneider: "Man muss jetzt Ruhe bewahren und der Mannschaft Zeit geben. Wenn ein Erfolgserlebnis da ist, kann es auch ganz schnell wieder aufwärts gehen. Andererseits darf man sich nicht in Selbstsicherheit wiegen, so ungefähr nach dem Motto: Man hat jetzt noch ganz viel Zeit, es ist noch nicht viel passiert. Die Mannschaft muss mit höchster Akribie weiterarbeiten und alles dafür tun, dass in den nächsten Spielen die überfälligen Punkte eingefahren werden."

Schneider hoffe, dass der Knoten bald platze - nicht auszudenken, was im Falle einer Pleite beim Tabellenletzten Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 13.30 Uhr, AZ-Liveticker) los wäre an der Grünwalder Straße.

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