Schmach und Strafe: Sechzig geht gegen Dortmund unter

Die Löwen gehen gegen Borussia Dortmund II daheim mit 1:4 unter. "Die ersten 20 Minuten machen uns alles kaputt", schimpft Trainer Maurizio Jacobacci. Die Spieler geben ihre Trikots in der Kurve ab.
Matthias Eicher
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Strafestehen in der Kurve: Die Löwen um Marcel Bär (M.) nach der 1:4-Blamage im Grünwalder gegen Borussia Dortmund II.
Strafestehen in der Kurve: Die Löwen um Marcel Bär (M.) nach der 1:4-Blamage im Grünwalder gegen Borussia Dortmund II. © sampics / Stefan Matzke

München - Maurizio Jacobacci hatte die Richtung vorgegeben. "Wir haben gegen Dortmund die Möglichkeit, eine Serie zu starten", sagte der neue 1860-Trainer voller Überzeugung im AZ-Interview.

Höchststrafe für die Löwen-Spieler in der Kurve

Zum Leidwesen der Löwen ging es lediglich vor dem eigenen Tor Schlag auf Schlag – und nach den qualvollen 90 Minuten folgte in der Kurve auch noch die Höchststrafe für die Spieler. Aber der Reihe nach:

5. Minute: BVB-Youngster Ole Pohlmann fasst sich aus der zweiten Reihe ein Herz - und trifft genau in den Knick. 1:0 für Dortmund.

15. Minute: Schon wieder dieser Pohlmann, diesmal legt er sich den Ball zum Freistoß zurecht. Schon wieder segelt die Kugel unhaltbar für Torhüter Marco Hiller ins Kreuzeck. Zweites Traumtor in zehn Minuten!

17. Minute: Diesmal ist es Bjarne Pudel, der den Sechzgern aus kurzer Distanz per Aufsetzer einen einschenkt. Dritter Streich in nur gut einer Viertelstunde.

Mit Pfeifkonzert in die Kabine: Sogar Trikot-Abgabe nach Spielende

"Wir wollen euch kämpfen sehen!", hallte es nach dem dritten Gegentor des TSV 1860 im Duell mit Borussia Dortmund II bei nasskaltem Nieselregen über Giesings Höhen. Zur Pause wurden die (geknickten) Spieler mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabinen geleitet. Und nach Schlusspfiff mussten sie sogar ihre Trikots abgeben.

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Die Fans waren außer sich, was ihnen ihre Mannschaft darbot - und das nach dem so überzeugenden 3:1 in Aue, das ein sanftes Pflänzchen Hoffnung gesät hatte, da oben doch noch irgendwie hinzuschmecken.

Diesmal schlug das Ergebnis beim 1:4 (0:3) der Sechzger gegen die Borussen mehr als deutlich in die andere Richtung aus. Entsprechend groß war der Frust hinterher bei allen Beteiligten - und Zuschauern. "Wir haben uns echt viel vorgenommen. Aber was wir die ersten 20 Minuten gemacht haben, war bodenlos", sagte Abwehrspieler Yannick Deichmann bei Magenta Sport: "Es war heute einfach zu wenig. Am Ende waren wir überhaupt nicht effizient." Ehrliche Worte des Mentalitäts-Löwen, der seine Leistung diesmal ebenfalls nicht abrufen konnte.

Sechzigs Trainer Jacobacci mit vernichtendem Urteil

Chefcoach Jacobacci redete auch nicht um den heißen Brei herum: "Heute haben wir eine Lektion erhalten, was Effektivität anbelangt. Sechzig habe in der Anfangsphase "überhaupt nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", man sei "zu lasch in den Pässen und im Zweikampfverhalten" gewesen. Sein vernichtendes Urteil: "Wenn du ein Spiel so anfängst, wird es schwer, was zu holen."

Albion Vrenezi gibt Fans recht: "In den ersten 20 Minuten komplett verschlafen"

Mehr Klartext sprachen die Ultras: Der vierfach geschlagene Torhüter Marco Hiller und Co. mussten sich eine gewaltige Standpauke wütender Anhänger anhören. "Ich kann die Fans verstehen", meinte Albion Vrenezi auf AZ-Nachfrage: "Sie sind nicht zu Unrecht sauer. Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verschlafen."

Prompt forderten die Fans die Spieler auf, ihre Löwen-Leiberl abzugeben. Wohl genauso wie alle zusammen ihre letzten Aufstiegshoffnungen. Schmach auf dem Rasen, Strafe in der Kurve. Selbst bei krisengeplagten Giesingern bisher ein kaum dagewesener Vorgang. Elfer-Torschütze Raphael Holzhauser, der einzig halbwegs solide Löwe, sagte: "Die Fans sind natürlich enttäuscht. Es waren viele Kinder drinnen und da hab' ich einem Kind das Trikot gegeben."

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27 Kommentare
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  • shark am 27.03.2023 09:27 Uhr / Bewertung:

    Wo 60 sportlich steht haben wir erneut eindrucksvoll gegen den BVB gesehen.Aus den letzten 5 Spielen 1Punkt- da war der Köllner bedeutend besser,das ist Fakt.
    Erstes Ziel muss es sein den Abstieg zu vermeiden.
    Zweites Ziel komplette Erneuerung der sportlichen Leitung zum Saisonende,Gorenzel hat komplett versagt.
    Drittes Ziel knallhartes Ausmisten des Kaders- Spieler wie Steinhart,Moll ,Kobylanski und mindestens 10 weitere müssen raus.
    Viertes Ziel-Optimierung der Vereinsspitze und der Zusammenarbeit mit Ismaik.
    Reisinger verwaltet - der Beitrag von better life ist sinnvoll und überlegenswert.
    Wenn 60 nicht endlich konsequent analysiert und aufräumt-und nicht immer die Schuld bei Ismaik,Power oder Köllner nur sucht etc-sehe ich sportlich und finanziell schwarz für die Zukunft.

  • shark am 27.03.2023 11:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von shark

    Die Punktezahl ist wegen einem Eingabefehler zu korrigieren- von 1 auf 4

  • Kaiser Jannick am 27.03.2023 17:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von shark

    "Wenn 60 nicht endlich konsequent analysiert und aufräumt-und nicht immer die Schuld bei Ismaik,Power oder Köllner nur sucht etc-sehe ich sportlich und finanziell schwarz für die Zukunft."

    Jawoll!

    Holt Cassalette als Präsident zurück.

    Macht Power zum GF-Sport + -Finanzen in einer Person.

    Köllner wird Mediendirektor/Pressesprecher, er gibt täglich 16 Stunden Live-PK mit Moderator Griss.

    Pereira kommt als Trainer zurück, dieses Mal mit 40 Mio. Budget, das leiht uns der großartigste Investor aller Zeiten (GröIaZ) gerne.

    Und über allen schwebt Hasan der Erste Ismaik, der GröIaZ.
    Nur so kommt man zum Erfolg und endlich wieder "we go to the top", so wie 2016/2017.

    Hurra, hurra, hurra!

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