Schießen die Löwen Ex-Coach Götz in die 3. Liga?
München - Die Fans des TSV 1860 verbinden mit seinem Namen keine guten Erinnerungen: Falko Götz. Kritiker sagen sogar, dass der 54-Jährige die Löwen einst direkt in die 2. Liga führte. Es ist eine drastische Meinung.
Doch: In 41 Spielen hatte er einen Schnitt von nur 1,10 Punkten. Die Saison 2002/03 hatte Sechzig noch mit 45 Punkten als Zehnter abgeschlossen. Ein Jahr später waren es nur 32 Punkte, Tabellenplatz 17 – und der Abstieg.
Wer nun in der Saison 2003/04 Schuld war, welche Faktoren miteinflossen und was alles schief lief, würde an dieser Stelle wohl Seiten fühlen. Fakt ist: Auch an diesem Wochenende droht Götz ein Abstieg. Dabei war er diesmal als Retter geholt worden.
Lesen Sie hier: Slomka und Co. - das Kreuzer-Casting
Götz übernahm am 11. April beim schwer in Schieflage geratenen FSV Frankfurt. Seither verlor der Trainer vier Spiele bei 1:8-Toren, kam das eine oder andere Mal durch öffentlich kritische Äußerungen an seinem neuen Team unglücklich rüber.
Vor der Partie am 34. Spieltag gegen die Löwen (Sonntag, 15.30 Uhr, im AZ-Liveticker) gab er sich nun kämpferisch. "Ich erwarte, dass wir uns nicht auf den Gegner konzentrieren, sondern, dass wir uns auf uns konzentrieren und auf unser Spiel. Wir müssen den Knoten lösen. Es ist unsere letzte Chance, im Abstiegskampf zu punkten", sagte er.
Karriereknick für Götz
Und weiter: "Wir müssen gewinnen, das wissen wir. Dazu gehört, dass die Jungs, die auf dem Platz stehen, Vollgas geben. Und deshalb können wir uns nicht um den Gegner kümmern, wir müssen selbst unsere Leistung bringen. Es kommt einfach und allein auf drei Punkte an und den Aufwand, den wir dafür betreiben wollen."
Klare Worte vom FSV-Coach, der gegen Sechzig – Stand jetzt – auf Fanol Perdedaj (Syndesmosebandzerrung), Dani Schahin (Knieprobleme), Niki Zimling und Heinrich Schmidtgal (beide Reha nach Knie-OP) verzichten muss.
Lesen Sie hier: Das spricht für die Löwen
Für den seinerzeit aufstrebenden 42-Jährigen war der TSV 1860 einst ein echter Karriereknick, als er im April 2004 wegen Erfolgslosigkeit gefeuert wurde. "Diese Zeit hat ihm vielleicht sogar besser getan, als wenn er Erfolg gehabt hätte", sagte der einstige Hertha-Manager Dieter Hoeneß später, mit dem Götz in Berlin zusammenarbeitete.
Es ist freilich eine exklusive Meinung. Jetzt hat Götz ausgerechnet gegen die Giesinger die Chance, mit Frankfurt die Liga zu halten. So oder so - für viele Löwen-Fans wird er immer der Trainer bleiben, der den Klub in die Zweitklassigkeit führte.