Säulen und Stolperer: Welche Löwen-Verteidiger letzte Saison überzeugten – und welche nicht

Abwehrboss Jesper Verlaat, Youngster Leandro Morgalla und Co. avancierten zu Saisonbeginn zum Prunkstück, kassierten mit 52 Gegentoren aber zu viele Treffer für den Aufstiegskampf. Teil II der AZ-Zeugnisse.
Matthias Eicher
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Über weite Strecken der Saison das gesetzte Innenverteidiger-Duo beim TSV 1860: Leandro Morgalla (l.) und Jesper Verlaat.
Über weite Strecken der Saison das gesetzte Innenverteidiger-Duo beim TSV 1860: Leandro Morgalla (l.) und Jesper Verlaat. © sampics/Augenklick

München - Zweiundfünfzig heißt die Zahl, über die sich diese Männer ärgern müssen: 52 Gegentore hat der TSV 1860 in der Saison 2022/23 kassiert. Zu viele, um am Ende ganz oben mitzuspielen.

Nachdem der Saisonauftakt bärenstarker Löwen auch in der Defensive von zahlreichen Säulen getragen wurde, geriet diese im weiteren Saisonverlauf so manches Mal gehörig ins Stolpern. Teil zwei der AZ-Saisonzeugnisse: das (stets bemühte) Bollwerk der Blauen.

Bei Christopher Lannert ist noch Luft nach oben

Christopher Lannert: Der Neuzugang hatte Schwierigkeiten, sich festzuspielen in Sechzigs Startelf. Anfangs durch eine schwache Leistung und eine schnelle Auswechslung beim 0:3 im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund beschädigt, kämpfte er sich zurück: 29 Spiele, vier Assists. Gemessen an der Tatsache, dass er zuvor beim SC Verl ein absoluter Dauerbrenner war, hätte seine Premierensaison besser verlaufen können. Sowohl hinsichtlich der defensiven Stabilität, als auch im Vorwärtsgang noch deutlich Luft nach oben. Note 4

Marius Willsch fiel monatelang aus

Marius Willsch: Der Weg des 32-Jährigen von Sechzigs Rechtsverteidiger-Säule zum frühzeitigen Fußball-Rentner ging wohl nicht nur für den Passauer viel zu schnell. Er opferte sich für den Aufstiegskampf auf, fiel monatelang aus und kam nie mehr auf die Beine. Nur 125 Spielminuten, verteilt auf sechs Einsätze. Note 4

Morgalla: Vom Talent zum Leistungsträger

Leandro Morgalla: Der 18-Jährige hat eine löwenstarke Entwicklung hingelegt: Vom Talent zum Leistungsträger. Agierte auf dem Rasen mit viel Kampfgeist, Übersicht und in den als Rechtsverteidiger eingesetzten Spielen mit viel Offensivpower. Seine Zukunft ist noch nicht geklärt, da er (eigentlich) früher oder später für eine möglichst teure Ablösesumme verkauft werden soll. Nach AZ-Informationen sind die Interessenten Eintracht Frankfurt und Mönchengladbach aktuell (noch) nicht bereit dazu. Note 2

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Jesper Verlaat fiel kurzzeitig in ein Loch

Jesper Verlaat: Gleich zu Saisonbeginn zum Abwehrchef aufgeschwungen und an der Seite von Morgalla für Furore gesorgt. Sportlich wie privat kam die niederländische Frohnatur bestens an, selbst OB Dieter Reiter lobte den lockigen "Blondschopf" bei einer Maß Bier auf der Wiesn. Abschwung und kurzzeitiger Stammplatzverlust in der Phase, in der es für 1860 nicht lief.

Wenig schmeichelhaft die Worte seines Ex-Trainers Michael Köllner: "Soll ich zu einem Jesper Verlaat, der es in der Zweiten Liga nicht geschafft hat, sagen, er soll Verantwortung übernehmen?" Unter Jacobacci fand er zurück zu alter Stärke. Seine Qualität, aber auch Präsenz machen ihn trotz allem zu einem guten Drittliga-Verteidiger, der 2023/24 vorangehen soll. Note 2

Belkahia: Doch kein "kommender Bundesligaspieler"

Semi Belkahia: Ex-Coach Köllner hielt große Stücke auf den robusten Innenverteidiger und bezeichnete ihn einst als "kommenden Bundesligaspieler". Zu seinem Leidwesen gestaltete sich die vergangene Spielzeit mit insgesamt 21 Einsätzen allerdings alles andere als erstklassig: Weil Belkahia nicht souverän agierte und mehrfach patzte, lief ihm Niklas Lang den Rang ab. Sein Vertrag wurde nicht verlängert. Note 5

Niklas Lang: Lange musste er sich hinten anstellen, nun ist seine Zeit gekommen: Verdrängte Belkahia und dürfte für die kommende Saison gesetzt sein. Typ Zweikämpfer, der seine Gegner abfieselt. Note 3

Steinhart und Greilinger: Solide Saison 

Phillipp Steinhart: Sechzigs Linksverteidiger ist nicht der beste Außenverteidiger aller Zeiten, doch er glänzt seit Jahren mit Kampfgeist und einer gewissen Verlässlichkeit. Bei 1860 Mister Zuverlässig. Note 3

Fabian Greilinger: Der Linksverteidiger agierte solide als Steinhart-Ersatz. Sympathieträger dank Kampfgeist und authentischer Art. Note 3

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8 Kommentare
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  • ottomania am 06.06.2023 14:57 Uhr / Bewertung:

    Gut, er hat in der Vergangenheit einen besseren Eindruck hinterlassen, hatte viel Pech und spielte teilweise unglücklich. Kritik ist möglich. Es ist aber unfair einen einzelnen herauszupicken, ihn als unfähig zu beschimpfen, und permanent auf ihm herumzuhacken. Nicht verwunderlich, wenn ihn die von außen eingebrachten Störfeuer der Basher gegen MK, GG, Verein usw. und die daraus resultierenden Grabenkämpfe verunsichert haben. Angesichts der beschränkten Möglichkeiten für Neuverpflichtungen wird man froh sein dürfen wenn Spieler mit einem halbwegs reziproken Leistungsspektrum verpflichtet werden können. Was bei 60 los ist ist überall bekannt. Wer hat da noch Lust dort einen Vertrag zu unterschreiben wenn er, wie viele andere vor ihm, damit rechnen muß Opfer von Beleidigungen und Mobbing zu werden. Jeder der einen Arbeitsvertrag unterschreibt muß einen Hang zum Masochismus haben. Ist zwar nicht zwingend, würde die Dinge aber etwas erleichtern.

  • shark am 06.06.2023 15:59 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ottomania

    Hören Sie doch auf mit diesem Gesülze.
    Steinhart ist nicht mehr drittligatauglich als Verteidiger und er war einer der Ursachen,warum es mit dem Aufstieg nicht klappte.
    Ein guter GF Sport hätte letzte Saison einen kampfstarken ,schnellen Linksverteidiger verpflichten müssen .Geld war genug da ,es wurde leider mit Totalausfällen wie Kobylanski oder Holzhauser sinnlos verbrannt.

  • Exilloewe III am 06.06.2023 17:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von shark

    Ja, in der Regionalliga war er hinten wenig gefordert und vorne ging es dank Mölders und Lex. Dritte Liga ist eine zuviel. Ist ein Supermensch, aber bitte.......

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