Saarbrücken-Finanzspritze für Türkgücü? Der TSV 1860 hält sich bedeckt

Beim 1. FC Saarbrücken gibt es offenbar Überlegungen, Türkgücü mit einer Finanzspritze unter die Arme zu greifen und so den Spielbetrieb bis in den April aufrecht zu erhalten. Beim TSV 1860, der von einem vorzeitigen Aus des Stadtrivalen profitieren würde, will man sich dazu (noch) nicht äußern.
von  AZ
Sport-Geschäftsführer beim TSV 1860: Günther Gorenzel
Sport-Geschäftsführer beim TSV 1860: Günther Gorenzel © IMAGO / MIS

München/Saarbrücken - Der TSV 1860 verfolgt die Abwicklung des Insolvenzverfahrens bei Türkgücü genau, das hat Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel zuletzt schon mehrfach betont. Seit den jüngsten Entwicklungen dürften die Löwen noch genauer hinschauen, wie sich die Situation beim Stadtrivalen entwickelt.

Laut einem Bericht der "Bild" soll Hartmut Ostermann, Präsident und Sponsor von Liga-Konkurrent 1. FC Saarbrücken, offenbar darüber nachdenken, Türkgücü mit einer Finanzspritze von knapp 500.000 Euro unter die Arme zu greifen, damit der chronisch klamme Klub nicht vorzeitig die Segel streicht und die Saarbrücker so ihre in den beiden direkten Duellen mit Türkgücü gewonnenen sechs Punkte (3:1/5:1) verlieren.

Hartmut Ostermann (70) ist Präsident und Sponsor des 1860-Konkurrenten 1. FC Saarbrücken.
Hartmut Ostermann (70) ist Präsident und Sponsor des 1860-Konkurrenten 1. FC Saarbrücken. © imago images/Jan Hübner

Finanz-Spritze für Türkgücü: 1860 verweist auf PK am Freitag

Bei den Löwen, denen in diesem Falle nur ein Punkt abgezogen würde, dürften die vermeintlichen Pläne der Saarländer alles andere als gut ankommen. Auch in der Münchner Medienlandschaft haben sich die Spekulationen schnell herumgesprochen. Nicht nur die AZ wollte daher wissen, was man im Klub von der jüngsten Entwicklung hält.

Von einer öffentlichen Stellungnahme sah man bei Sechzig am Mittwoch allerdings ab, stattdessen wurde auf die Pressekonferenz am Freitag verwiesen. Dort wird sich auch wieder Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel den Fragen der Presse stellen und womöglich auch Auskunft zu den vermeintlichen Plänen der Saarbrücker geben.

TSV 1860 würde vom Türkgücü-Aus profitieren - Saarbrücken nicht

Der Plan von Saarbrücken-Sponsor Ostermann sei es dem Bericht zufolge, Türkgücü dabei zu helfen - elf Punkte Abzug und der Abstieg sind ohnehin schon sicher - die Saison zu Ende zu spielen. Sein FCS hätte damit wieder bessere Karten im Poker um den Aufstieg in die Zweite Liga, denn beim vorzeitigen Aus von Türkgücü würde Saarbrücken ganze sechs Punkte verlieren.

Es könnte durchaus sein, dass der angeschlagene Verein nach dem Rückzug von Präsident und Geldgeber Hasan Kivran und dem Insolvenzantrag Anfang Februar noch im März seinen Spielbetrieb einstellen muss. Nachdem die Gehälter der Spieler von Januar bis März über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit übernommen wurden, kann TGM die besagten Kosten ohne neuen Geldgeber nicht wieder selbst übernehmen.

1860 wieder mitten drin im Aufstiegsrennen

Und die Löwen? Die wollen auch hoch in die Zweite Liga (auch wenn sie den Ball in der aktuellen Situation verständlicherweise noch flach halten) – und würden in die Röhre schauen, sollte an Ostermanns Idee etwas dran sein und sie umgesetzt werden. Bei einer Niederlage und einem Unentschieden gegen den Stadtrivalen droht Sechzig lediglich einen Punkt zu verlieren, wenn dieser aus der Drittliga-Wertung genommen wird. Ein großer Vorteil gegenüber Konkurrenten wie eben Saarbrücken oder gegenüber dem SV Waldhof Mannheim und dem VfL Osnabrück, die je vier Punkte verlieren würden.  

Das Rückspiel steht noch aus: In Saarbrücken führten die Löwen bis zur 80. Minute mit 1:0 - dann fiel per Elfmeter der Ausgleich.
Das Rückspiel steht noch aus: In Saarbrücken führten die Löwen bis zur 80. Minute mit 1:0 - dann fiel per Elfmeter der Ausgleich. © imago images/MIS

Das Rückspiel der Löwen gegen Saarbrücken findet am 2. April im Grünwalder Stadion statt. Selbstverständlich müssen alle Beteiligten ihre Hausaufgaben in der Dritten Liga erledigen - aber mit Ostermanns angeblichem Plan bekäme der Aufstiegskrimi einen ganz neuen Dreh. Eine Quelle dafür nannte die "Bild" dafür allerdings zunächst nicht.

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