Relegation gegen SSV Jahn Regensburg: Bilanz spricht für den TSV 1860
München - Alles oder Nichts: Für den TSV 1860 München und Jahn Regensburg stehen zwei packende Relegationsspiele an. Am Freitag (18.00 Uhr/ARD und im AZ-Liveticker) in Regensburg und vier Tage später in der Allianz Arena werden der Aufstieg des SSV Jahn oder der Klassenverbleib der Löwen besiegelt. "Wir müssen wach und aggressiv sein und unser Spiel spielen", sagte 1860-Trainer Vitor Pereira. "Wir müssen die Balance halten. Offensiv zuschlagen, aber defensiv fokussiert sein. Regensburg hat einen guten Angriff", sagte der portugiesische Coach der Sechzger. "Die Anspannung wächst", sagte Trainer Heiko Herrlich. "Ein Riesenspiel", erwartet Regensburgs Abwehrspieler Sebastian Nachreiner.
Geht man nicht von der aktuellen Form, sondern der bisherigen Bilanz zwischen beiden Mannschaften aus, so haben die Löwen einen klaren Vorteil. Insgesamt 23 Mal trafen beide Teams aufeinander – die häufigsten Duelle gab es vor Jahrzehnten in der Oberliga Süd und der Regionalliga Süd. Neben drei Spielen in der 2. Bundesliga gab es zudem noch eine Partie im DFB-Pokal. Das Ergebnis: Der TSV 1860 ging insgesamt 16 Mal als Sieger vom Platz, drei Mal gewannen die Regensburger, hinzu kommen vier Unentschieden. In diesen Spielen erzielte der TSV insgesamt 55 Tore, Regensburg war 24 Mal erfolgreich. Das letzte Aufeinandertreffen liegt schon einige Jahre zurück: In der Saison 2012/13 trennten sich beide Mannschaften in der 2. Bundesliga mit 1:1.
Gegen Jahn: Kiel reloaded?
Doch Vorsicht ist geboten, denn die Relegation schreibt ihre eigenen Gesetze. In acht Auflagen setzte sich nur zwei Mal der Zweitligist durch. Dynamo Dresden vor vier Jahren gegen den VfL Osnabrück und 2015 die Löwen gegen Holstein Kiel. Die Sechzger wissen also, wie es geht – vielleicht verschafft dieser Fakt der Mannschaft von Pereira den nötigen Motivationsschub, um am Freitagabend die Weichen auf den Klassenerhalt zu stellen.
Allerdings haben auch die Gastgeber aus Regensburg ein ganz besonderes Ziel: Der Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga. Vor ihnen schafften das RB Leipzig (jetzt in der 1. Bundesliga) und die Würzburger Kickers (diese Saison aus der 2. Liga abgestiegen). Vor einem Jahr hatten sich die Kickers gegen den MSV Duisburg (2:1/2:0) durchgesetzt. "Es macht den Fußball aus, dass es häufig Überraschungen gibt. Ich denke zum Beispiel an den Aufstieg der Würzburger Kickers in der vergangenen Saison oder den Durchmarsch des SV Darmstadt 98 von der 3. Liga in die 1. Liga", erinnert sich SSV-Trainer Herrlich.