Okotie: "Wollte den Klub nie verlassen"

Torjäger Rubin Okotie wurde von den Fans des TSV 1860 am Ende der vergangenen Saison ausgepfiffen. Im AZ-Interview verrät er, wie er damit umgegangen ist und was er über Wechselgerüchte denkt.
von  Maximilian Koch
Bekennt sich zu den Löwen: Stürmer Rubin Okotie, hier beim Fanabend in Bad Häring.
Bekennt sich zu den Löwen: Stürmer Rubin Okotie, hier beim Fanabend in Bad Häring. © Augenklick/sampics

Torjäger Rubin Okotie wurde von den Fans des TSV 1860 am Ende der vergangenen Saison ausgepfiffen. Im AZ-Interview verrät er, wie er damit umgegangen ist und was er über Wechselgerüchte denkt.

AZ: Herr Okotie, wie erleben Sie das Trainingslager bisher? Man hat von außen den Eindruck, dass die Stimmung im Team schon lange nicht mehr so gut war.

Rubin Okotie: Das stimmt, bis jetzt verläuft die Vorbereitung sehr positiv. Da wächst etwas zusammen bei uns in der Mannschaft, es hat bislang viel Spaß gemacht.

AZ: Woran liegt das aus Ihrer Sicht?

Okotie: Letzte Saison hatten wir 10, 15 Neuzugänge. Jetzt sind wir zusammengeblieben, kennen uns alle, das macht einen Unterschied. Jetzt ist mehr Zusammenhalt da als vorher.

AZ: Welche Rolle spielt es, dass die Mannschaft jetzt mal länger mit demselben Trainer zusammenarbeiten kann?

Okotie: Sicher ist es ein Vorteil, dass man den Trainer jetzt schon länger kennt. Ihn (Torsten Fröhling, Anm.d.Red) zeichnet aus, dass er sehr authentisch ist. Er hat seinen Plan, diesen zieht er konsequent durch. Das ist gut.

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AZ: Trotzdem scheint klar, dass noch Verstärkungen geholt werden müssen. Wie sehen Sie das?

Okotie: Ich werde jetzt sicher keine Neuzugänge fordern, das ist nicht meine Aufgabe. Aber nach so einer Saison wie der letzten ist klar, dass wir uns gezielt verstärken müssen. Und zwar in allen Mannschaftsteilen, außer bei den Torhütern.

AZ: Für Sie selbst lief das vergangene halbe Jahr enttäuschend. Gipfelnd darin, dass Sie vom eigenen Publikum Pfiffe abbekamen. Haben Sie diese Erfahrung hinter sich lassen können?

Okotie: Daran denke ich nicht mehr zurück. Natürlich war es nicht schön, was damals abgelaufen ist. Aber ich kenne das Geschäft, bin lange dabei. Solche Sachen können passieren, sind aber auch schnell wieder vergessen.

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AZ: Haben Sie mit dem Gedanken gespielt, zu gehen?

Okotie: Nein, ich habe nie daran gedacht, den Klub zu verlassen. Es gibt immer Rückschläge für einen Fußballer. Klar war es eine harte Saison, wir hatten es uns ganz anders vorgestellt. Für mich persönlich gab es Höhen und Tiefen, Verletzungen. Deshalb war der Urlaub jetzt so wichtig, auch wenn er kurz war, um neue Kraft zu schöpfen.

AZ: Ihr Trainer Torsten Fröhling hat gesagt, dass Ihnen der Treffer im Test gegen FK Ufa sehr gut getan hat. Haben Sie zuletzt an sich gezweifelt?

Okotie: Nein, aber ein Treffer tut immer gut. Für einen Stürmer zählt jedes Tor. Ich werde mir auch für die kommende Saison ein Ziel setzen an Toren, aber das behalte ich für mich.

AZ: Zum Abschluss noch ein Ausblick auf die kommenden Wochen. Mit welchem Gefühl werden sie in die neue Saison gehen?

Okotie: Ich denke, es ist ein Vorteil, dass wir nicht so unter Druck stehen wie letzte Saison, als die Meisterschaft unser Ziel war. Die Erwartungen sind viel geringer, das wird uns helfen.

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