Okotie oder Rodri? Der Kampf um die Mitte bei den Löwen

Der Österreicher und der Spanier beanspruchen beide den Platz in der Löwen-Spitze. Die AZ erklärt, was für die Konkurrenten spricht – und in welchem System sie gemeinsam auf dem Platz stehen könnten.  
von  Matthias Eicher
Löwen-Trainer Ricardo Moniz hat die Qual der Wahl - wer soll spielen: Okotie oder Rodri?
Löwen-Trainer Ricardo Moniz hat die Qual der Wahl - wer soll spielen: Okotie oder Rodri? © AZ-Montage | dpa

Der Österreicher und der Spanier beanspruchen beide den Platz in der 1860-Spitze. Die AZ erklärt, was für die Konkurrenten spricht – und in welchem System sie gemeinsam auf dem Platz stehen könnten.

München - Bisher hieß es bei den Löwen: Okotie oder nix. Der Österreicher erzielte bis auf ein Tor von Leonardo alle Pflichtspiel-Treffer des TSV 1860. Mittlerweile hat Okotie aber Konkurrenz im Sturmzentrum: durch den spanischen Neuzugang Rodri. „Ich sehe mich als Mittelstürmer“, erklärte der. Rodri soll am Sonntag bei St. Pauli mithelfen, den ersten Saison-Dreier einzufahren. Nach dem schwachen Start mit zwei Zählern aus vier Spielen ist es eines der wenigen Luxus-Probleme von Trainer Ricardo Moniz: Wer wird als Mittelstürmer auf dem Platz stehen? Was spricht für wen – oder können beide auch zusammen? Die AZ erklärt die Lage:

Das spricht für Okotie: Okoties Rechtfertigung für den Platz im Sturmzentrum ist schnell gefunden: seine Bilanz. Sechs Treffer in fünf Pflichtspielen sprechen für den Österreicher, der für seine starken Leistungen bei den Löwen mit einem Comeback in der Nationalmannschaft belohnt wurde. Okotie hat auch neben seinem Torriecher weitere Qualitäten gezeigt: Er übernahm Verantwortung und schoss beide der den Löwen bisher zugesprochenen Elfmeter (einen vergab er aber).

Der 27-Jährige ist groß und kopfballstark, ein „echter“ Stoßstürmer. Er zeigte durch seine Körpersprache gerade in den Spielen ohne große Löwen-Chancen den unbändigen Willen, seine Tore zu erzwingen. Abzüge gibt’s für den verschossenen Elfmeter und die vergebene Riesenchance in Heidenheim mit Schlusspfiff, die den Löwen-Sieg bedeutet hätte. Dennoch: Moniz kann den bisher besten Löwen nicht draußen lassen.

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Das spricht für Rodri: Der Spanier konnte während Okoties Länderspielreise im Test gegen Club Nacional (1:1) Punkte sammeln. Der für einen Stoßstürmer mit 1,74 Metern kleine, aber spielstarke Spanier sagte: „Ich bin zufrieden. Ich hatte ein gutes Gefühl und konnte problemlos durchspielen.“ Moniz lobte: „Er ist schlau, ein Strafraumstürmer.“ Die Aussage des Trainers lässt vermuten, dass er Rodri als Mittelstürmer sieht, er sich aber über die Jokerrolle an die Stammelf herankämpfen muss.

Das spricht für beide: Eine weitere Möglichkeit: Beide Stürmer könnten nebeneinander auflaufen. Rodri dazu: „Ich bin flexibel und spiele, wo der Trainer mich aufstellt.“ Moniz könnte auch hier experimentieren – wie bei Mittelstürmer Bobby Wood geschehen, den er bisher als Linksaußen einsetzte. Rodri könnte beide Außenpositionen bekleiden, da weder Wood noch die auf rechts bisher getesteten Daniel Adlung, Daylon Claasen oder Markus Steinhöfer die Torgefahr ausstrahlten, die sich Trainer Moniz wünscht.

Zudem ist unklar, ob der für die Außen geholte Valdet Rama die Entzündung seines Zehennagels rechtzeitig vor dem Pauli-Spiel am Sonntag auskuriert. Darin könnte Rodris einzige Chance liegen, mit Okotie zu stürmen. Eine Umstellung auf ein 4-4-2-System ist von Moniz als Liebhaber der offensiveren 4-3-3-Formation nicht zu erwarten.

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Rodri verpasste es aber nicht, eine Kampfansage an seinen Konkurrenten zu schicken: „Ich weiß, dass Okotie das bisher in jedem Spiel toll gemacht hat. Aber meine Lieblingsposition ist Mittelstürmer!“

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