Offziell: Sascha Mölders unterschreibt Vertrag beim TSV 1860 München

Sascha Mölders kehrt zurück – und folgt nicht dem großen Geld: "Man muss manchmal seinen Spaß in den Vordergrund stellen", sagt der Stürmer.
von  Matthias Eicher
Sascha Mölders am Freitagvormittag auf dem Vereinsgelände des TSV 1860. Der Angreifer soll schon am Nachmittagstraining teilnehmen.
Sascha Mölders am Freitagvormittag auf dem Vereinsgelände des TSV 1860. Der Angreifer soll schon am Nachmittagstraining teilnehmen. © Ulrich Wagner

München - Dieser Neuzugang geht unter die Haut. "Gregor", Protagonist der Zeichentrick-Serie "Kickers", ziert neuerdings den Arm von Torjäger Sascha Mölders. "In meinem Alter hat man das früher als Kind immer geschaut", sagte der 32-Jährige der AZ übers Torjäger-Tattoo. Gestern stellte er sich selbst zur Schau: Als Sensations-Neuzugang von Daniel Bierofka kehrt der Stürmer trotz des doppelten Abstiegs zum TSV 1860 zurück.

"Die einen werden sagen: Jetzt ist der endlich in seiner Liga angekommen. Der konnte keine Bundesliga spielen, keine 2. Liga spielen", erklärte Mölders, der nach der Unterzeichnung eines Einjahresvertrags sein erstes Training absolvierte, "jeder hat seine eigene Meinung, das ist mir auch egal. Ich habe von vornherein gesagt: Ich kann mir alles vorstellen – von der Bundesliga bis zur 4. Liga." Nun wurde es die Regionalliga Bayern und sein neuer, alter Verein. Warum er immer noch ein Löwe ist? "Für mich stand fest: Entweder ich bleibe hier wohnen, oder ich gehe zurück in die Heimat", sagte der gebürtige Essener, der mit RW Essen und dem MSV Duisburg in Verbindung gebracht worden war. Das Ende vom Lied: Mölders ist zurück – nicht im Ruhrpott, sondern bei Sechzig!

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Den Ausschlag habe nebst den Fans, "die mir 5.000 Facebook-Nachrichten geschickt haben, dass ich bleiben soll", sein Trainer-Kumpel Bierofka gegeben. "Ich hatte zuletzt alle zwei, drei Tage Kontakt mit Biero. Nicht nur wegen meiner Zukunft, sondern weil wir uns mögen. Er ist ein Malocher wie ich, sein Training ist anstrengend, aber es macht Riesenspaß." Bierofka wiederum bezeichnete Mölders als "Typen, der eine Mannschaft mitreißen kann".

Die Entscheidung pro Löwen sei auch eine gegen Gewinnmaximierung gewesen: "Ob man es glaubt oder nicht, ich habe in meinem hohen Alter zwei, drei Auslandsangebote gehabt, die richtig, richtig Geld beschert hätten." Mit seinen 32 Jahren habe er aber "so gut verdient, dass ich zwei Häuser habe, meiner Familie geht es gut. Da muss man manchmal seinen Spaß in den Vordergrund stellen." Auch mit dem FC Bayern II habe er verhandelt, aber ein Dasein als Überläufer habe Mölders letzten Endes für "ungut" befunden. Der frühere Bayer und jetzige Sechzger Jan Mauersberger witzelte: "Es ist legitim, alle Optionen sorgfältig zu prüfen, bevor man schließlich die richtige Entscheidung trifft."

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Was sich der bullige Stoßstürmer allerdings nicht verkneifen konnte: erneute Kritik an Ex-Trainer Vitor Pereira. "Jeder, der mich kennt, weiß: Ich komme aus dem Pott, da vertritt man seine Meinung offen und ehrlich. Ich sage immer noch: Wir hätten nie, niemals im Leben sportlich absteigen dürfen. Ich habe den Trainer scharf kritisiert und dazu stehe ich. Ich bin der Überzeugung: Wenn man auf andere Spieler zurückgegriffen hätte, wäre das nicht passiert."

Bleibt zu klären, ob Mölders den sofortigen Wiederaufstieg anstrebe. Der Sturm-Arbeiter, der anstelle der Vorbereitung eine Aida-Kreuzfahrt machte, wolle nach einigen Extraschichten "alles dafür geben, dass wir unsere Ziele erreichen. Was dabei herauskommt, werden wir sehen. Ich denke, wir können eine gute Runde spielen."

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Lesen Sie hier: Gebhart, Mauersberger, Weber: Die Sechzig-Säulen

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