OB Reiter: "Wir bieten ein Stadion für die dritte Liga"

Oberbürgermeister Dieter Reiter spricht in einem Interview über eine mögliche Rückkehr der Löwen ins Grünwalder Stadion, die vorerst nur im Abstiegsfall möglich sei - mit einer "maximal denkbaren Zuschauerzahl" von 15.000.
von  ME
Für OB Dieter Reiter steht einer Rückkehr der Löwen ins Grünwalder Stadion als Übergangslösung nichts im Weg.
Für OB Dieter Reiter steht einer Rückkehr der Löwen ins Grünwalder Stadion als Übergangslösung nichts im Weg. © dpa/AZ

München - Vergangene Woche tagten Löwen-Präsident Peter Cassalette und Oberbürgermeister Dieter Reiter. Thema: die Stadionfrage der Löwen. "Wir haben uns über das Thema unterhalten. Und Fakt ist: Wir haben mit dem Grünwalder Stadion ein Drittliga-taugliches Stadion. Insoweit sind wir so vorbereitet, wie wir es sein müssen: Wir bieten ein Stadion für die dritte Liga", sagt Reiter in einem Interview mit dem Münchner Merkur.

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Vorerst gehe es darum, was man im Abstiegsfall machen würde - dafür wäre der Weg bereitet. Im Falle eines Klassenverbleibs der Löwen sehe es laut Reiter anders aus: "Ich habe mich mit der Sport-Bürgermeisterin Christine Strobl beraten. Ihrer Einschätzung nach ist, nach Beratungen mit der Verwaltung, 15.000 die maximal denkbare Zuschauerzahl. Das wäre die Mindestzahl an Plätzen, die nach einem möglichen Wiederaufstieg in die Zweite Liga vorgeschrieben sind. Das wäre aber noch nicht alles, was in ein Zweitliga-taugliches Stadion investiert werden müsste. Im Moment ist es wie gesagt ein Stadion für die dritte Liga."

Daher könne eine Rückkehr ins Grünwalder nur eine Übergangslösung darstellen, so Reiter, der erklärt: "So sieht es vor allem der Verein selbst, natürlich hauptsächlich wegen der begrenzten Zuschauerkapazität." Eine von nach wie vor zahlreichen Fans geforderte, längerfristige Rückkehr ins altehrwürdige Sechzgerstadion wird es somit nicht geben.

 

Maßvolle Aufstockung des Grünwalders

 

Auf die vieldiskutierte Frage, wieso früher deutlich größere Zuschauerzahlen möglich waren und heutzutage ein Problem darstellen würden, sagte der Stadtchef: "Verkehrstechnisch kann man heute nicht mehr annähernd so eine Menge an Zuschauern bewältigen. Leider kommen ja nicht alle Fans mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – es geht also um die Zufahrtsstraßen, um Parkplätze, die fehlen. Und: Die Genehmigung ist eben auf die aktuelle Zuschauerzahl ausgerichtet. Wir müssen, wenn überhaupt, maßvoll aufstocken, um die bestehende Genehmigung nicht zu gefährden, denn viele Rechtsvorschriften zum Beispiel zum Lärmschutz haben sich seit dem Bau geändert."

Reiter äußerte sich auch über zwei weitere mögliche Standorte: Über eine Rückkehr ins Grünwalder und der Verlegung von Risikospielen ins Olympiastadion sagte Reiter: "So habe ich Herrn Cassalette und auch Investor Hasan Ismaik nicht verstanden. Ich glaube nicht, dass das Olympiastadion in deren Überlegungen irgendeine Rolle spielt."

Die Ernsthaftigkeit der Stadionneubau-Pläne von Investor Hasan Ismaik auf dem Messegelände in Riem bezweifle er nicht: "Bei mir ist zumindest der Eindruck entstanden, dass es Herrn Ismaik ernst ist."

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