Noten des TSV 1860 gegen Türkgücü: Belkahia in Beckenbauer-Manier, "Wampe von Giesing" glänzt als Vorlagengeber
München – Der TSV 1860 feiert im dritten Duell mit Türkgücü in dieser Saison den ersten Sieg. Nach dem 2:2 in der Hinrunde und der 0:1-Niederlage im Toto-Pokal gewinnen die Löwen am 32. Spieltag mit 2:0 gegen den Stadtrivalen. Durch den vierten Sieg in Serie beißt sich Sechzig weiter oben fest.
1860 in der Einzelkritik
MARCO HILLER, NOTE 2: Die Nummer eins hatte einige Fleißaufgaben zu lösen, die er fleißig löste. Glanztaten oder Patzer ließ er lange stecken, bevor er gegen Ex-Löwe Maier den Sieg rettete.
MARIUS WILLSCH, NOTE 2: Erneut Löwen-Dampfmacher. Mustergültiges Kombinationsspiel mit Mölders (38.), auch sonst wirbelte Willsch immer wieder. Defensiv ohne Tadel, offensiv Garant für weiß-blaue Chancen.
Bestnote für Beckenbauer Belkahia
STEPHAN SALGER, NOTE 3: Der Abwehrchef hielt und räumte hinten zumeist verlässlich zusammen. Verhinderer des 1:1.
SEMI BELKAHIA, NOTE 1: Hinten unüberwindbar. Und vorne? Verballerte die Führung nach einem Abpraller zuerst, hoch auf den Olympiaberg. Dafür marschierte er vor dem 1:0 bis in den Strafraum – und besorgte selbst das 2:0. Wie einst Franz Beckenbauer.
FABIAN GREILINGER, NOTE 3: Gresler? Klassen? Köllner zog die Offensiv-Variante und brachte Greilinger als Steinhart-Ersatz. Fleißig und überwiegend solide. Von Barry kurz vor der Pause böse genarrt – zwei Minuten später dann Sieger.
DENNIS DRESSEL, NOTE 3: Wein und Erdmann sind längst wieder fit, der Abräumer Nummer eins heißt immer noch Dressel. Auch heute mit einer soliden Leistung. Als 1860 die Überzeugung vermissen ließ, trieb er 1860 immer wieder an.
STEFAN LEX, NOTE 4: Gab zunächst den Zehner in Sechzigs System, zumeist 4-4-2 mit Mittelfeld-Raute. Äußerst umtriebig und öfter vor dem Tor, ballerte freistehend aber drüber (32.). Dasselbe im zweiten Durchgang: bemüht, aber meist glücklos – auch bei seinem Lupfer aufs leere Tor.
MERVEILLE BIANKADI, NOTE 3: Sein bisheriges Wirken im 1860-Dress findet er "okay", sagte der Winter-Neulöwe im AZ-Interview. Genau so agierte er auch: engagiert, mit vielen guten Ansätzen und präzisen Vorlagen auf Mölders oder Lex. Aber auch einige schlecht getimte Pässe, das 2:0 vergeben. Insgesamt eben: okay.
ERIK TALLIG, NOTE 4: Laufen und kämpfen, das kann er. Aber Tallig müsste noch mehr Taktgeber sein. Ab und an gefälliger Ballverteiler, aber immer wieder mit Phasen geringer Präsenz.
"Wampe von Giesing" heute nur Torvorbereiter
RICHARD NEUDECKER, NOTE 2: Nahm Maß, zog ab – und zwang Türkgücü-Torhüter Vollath zu einer ersten Glanzparade. Immer wieder mit Offensivakzenten. Feine Technik, als er sich durch den Strafraum tanzte – schwacher Abschluss per Drehschüsschen. Viel besser sein drittes Ding, doch zu zentral auf Vollath. Vierter Versuch? Drin!
SASCHA MÖLDERS, NOTE 2: Die "Wampe von Giesing" traf auch heute früh ins Netz (6.), stand dabei aber klar Abseits. Technisch blitzsaubere Ballverarbeitung nach Hiller-Abschlag, die eine Biankadi-Chance ermöglichte. Gleich vier dicke Chancen vergeben. Dafür Wegbereiter bei beiden Toren.
DANIEL WEIN, OHNE NOTE: Kam zu spät für eine Bewertung.
DENNIS ERDMANN, OHNE NOTE: Kam zu spät für eine Bewertung.
LORENZ KNÖFERL, OHNE NOTE: Kam zu spät für eine Bewertung.

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