Noch ein Sieg! Wird's die optimale Löwen-Woche?

München - „Wir wollen das Optimale“, sagte Benno Möhlmann mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Das Optimale? Also neun Punkte. Nach den beiden Siegen in Serie gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag und dem 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Kaiserslautern könnte der TSV 1860 mit einem weiteren Dreier eine perfekte Woche hinlegen. Zuvor noch in argen Abstiegsängsten, sieht die momentane Lage nach der gestarteten Aufholjagd schon ganz anders aus.
"Es ist ein bisschen lockerer"
„Ich merke schon, dass es ein bisschen lockerer ist, dass wir nicht ganz so angespannt sind“, sagte der Trainer vor dem anstehenden Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Freitagabend (18.30 Uhr) in der Allianz Arena. „Aber ich muss auch selbst aufpassen, ich bin auch nur ein Mensch: Wir müssen konzentriert bleiben und ernsthaft weiterarbeiten. Zum Fußball gehört schon ein bisschen Spaß und Freude, man muss aber auch zusehen, wieder seine Leistung zu bringen“, philosophierte Möhlmann vor dem Duell mit dem Tabellen-12., den die Löwen ganz nach dem Vorbild von Fortuna Düsseldorf wieder in den Abstiegsstrudel ziehen könnten: Mit einem Heimsieg hätte der Tabellen-16. (21 Punkte) nur noch sechs Zähler Rückstand auf die Kurpfälzer.
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Sorgen wegen Bülow und Stahl
Dabei muss sich Möhlmann in Zentrale mit Verletzungssorgen herumschlagen: Ausgerechnet jener Spieler fehlte beim Abschlusstraining, der sowohl gegen Düsseldorf (3:2), als auch in Kaiserslautern das 1:0 geköpft hatte – auf dem Betzenberg reichte es sogar zum Sieg. Müssen die Löwen gegen Sandhausen ohne Kai Bülow ran? „Er hat wegen muskulären Problemen gefehlt“, erklärte Möhlmann, rechne aber an einen Einsatz des Mannes der Stunde.
Abräumer-Kollege Dominik Stahl trainierte dagegen nach überstandener Achillessehnen-Reizung wieder mit. Aber auch beim 27-Jährigen konnte Möhlmann keine Entwarnung geben: „Das sah vernünftig aus, aber das entscheiden wir am Freitag. Bei ihm bin ich noch nicht so sicher.“ Zuletzt hatte Romuald Lacazette anstelle von Stahl gespielt, nun muss womöglich erneut Ersatz für Bülow, Stahl oder beide gefunden werden. Neben Lacazette stünde Milos Degenek bereit, mit dem Möhlmann nach dem Training ein längeres Gespräch geführt hatte.
Ganz unabhängig von der Besetzung wollen die Löwen nach den beiden Siegen und dem vorherigen Remis gegen Bochum weiter Boden gutmachen im Abstiegskampf. „Sieben Punkte aus drei Spielen sind ein positiver Trend, der uns natürlich zuversichtlich stimmt“, schrieb Noor Basha im Vorwort des Stadionmagazins, warnte aber: „Es ist ganz wichtig, dass wir uns damit nicht zufrieden geben - wir müssen hungrig bleiben. Wir sind noch lange nicht am rettenden Ufer.“
Rückkehrer Vollmann hofft auf Dreier
Gegner Sandhausen war in den letzten Jahren nicht das beste Pflaster, ganz im Gegenteil: Der SVS erwies sich zuletzt des öfteren als Trainer-Killer: Alexander Schmidt (2013) und Ricardo Moniz (2014) mussten zwei Löwen-Trainer nach Pleiten gegen die Kurpfälzer gehen, auch Torsten Fröhling holte in der Hinrunde nur ein mageres Remis, das nicht weiterhalf – der Retter der Vorsaison musste zwei Unentschieden später die Segel streichen.
Übrigens: Den Löwen-Treffer beim 1:1 vor der Winterpause traf Ex-Löwe Korbinian Vollmann ins Tor der Sandhäuser. Jetzt steht der 24-Jährige nach seinem Wechsel in der Winterpause auf der gegnerischen Seite. „Es überwiegt die Vorfreude auf ein schönes Spiel“, sagte er auf der Löwen-Homepage. Er hoffe, „die drei Punkte mitnehmen“ zu können. Die sind aber bereits bei Vollmanns Ex-Klub eingeplant – für eine optimale Löwen-Woche.