Neuer Mittelfeldmotor des TSV 1860: Maurizio Jacobacci outet sich als Fan von Marlon Frey
München - Marlon Frey. Dieser Name kam Löwendompteur Maurizio Jacobacci nach der ersten Niederlage der neuen Saison (1:2 gegen den VfB Lübeck) nicht nur einmal über die Lippen. Aber nicht etwa, weil der Neuzugang aus Duisburg ein schlechtes Spiel gemacht hätte. Nein, ganz im Gegenteil. Der Cheftrainer des TSV 1860 outete sich als Frey-Fan.
Jacobacci über schlechte Phase des TSV 1860: "Hat ein Mann wie Marlon Frey gefehlt"
So sagte Jacobacci etwa über die 15 Minuten, in denen der Löwen-Motor ruckelte, zuckelte und sein Team zwei Tore hinnehmen musste: "Da hat man gesehen, dass ein Mann wie Frey gefehlt hat, der das Zepter im Spiel in die Hand nimmt und gewisse Dinge im Spiel auf dem Platz hätte regeln können." Was Jacobacci meinte: Es fehlte ein gestandener Dirigent im Mittelfeld, der den schlafenden Löwen aufweckt.

In der 36. Minute hatte der Löwen-Coach genug von seiner Startelf gesehen. Jacobacci ließ den Aggressive-Leader mit der Löwenmähne von der Leine, der bis zuletzt seine Rotsperre aus der Vorsaison absitzen musste. Guttau wurde für ihn auf die Bank verbannt. "Ich wollte im Mittelfeld unbedingt den Frey bringen, der durch seine Art etwas Ordnung ins Spiel bringt", lobte der Italo-Schweizer weiter.
TSV 1860: Marlon Frey mit Liebeserklärung an Sechzig-Fans
Und Frey selbst? Der hatte sich offenbar auch verliebt, schon vor Anpfiff. Aber nicht etwa in seinen Trainer. "Der Moment, wo wir zum warm machen rausgekommen sind, war ein schönes Erlebnis. Das habe ich selten so erlebt, dass man so empfangen wird", schmolz der 27-Jährige beim "Fantalk" nach der Klatsche förmlich dahin.
Tatsächlich behielt Trainerfuchs Jacobacci recht. Vor allem im Spiel gegen den Ball machte es der Neue gut. Frey rüttelte die Sechzig-Elf wach und sorgte für Stabilität. Dennoch konnte auch er die erste Heimpleite aus eigener Kraft nicht verhindern, obwohl er an diesem Tag einer der besten Sechzig-Kicker war.
Marlon Frey: "Motivation ist groß, Reaktion zu zeigen"
Aber wie es sich für einen Leader gehört, steckt Frey den Kopf trotz der Pleite nicht in den Sand. "Ich glaube die Motivation ist groß, Reaktion zu zeigen", sagte der zweikampfstarke Mittelfeldspieler. Dennoch weiß er, dass der SV Sandhausen, gegen den der TSV 1860 am Samstag trifft, eine harte Nuss ist, die es zu knacken gilt. Kennt er den kommenden Löwen-Gegner aus der Vergangenheit doch bestens. Zwei Jahre schnürte Frey die Fußballschuhe für den Absteiger aus der 2. Bundesliga.
Dabei ist eines fast sicher: Der kommende Samstag wird zum Frey-Tag. Nach diesen Lobeshymnen scheint es nahezu ausgeschlossen, dass Giesings Mittelfeldmotor gegen den SV nicht das erste Mal auf dem Starttableau steht. Denn der einzige Grund, warum Jacobacci Frey gegen Lübeck zunächst auf der Bank ließ, war, dass er "die Dynamik, die nach dem Spiel gegen Duisburg da war, nicht gefährden" wollte.