Nächste Pleite: Löwen schlecht wie nie - Okotie zusammengebrochen
Düsseldorf – Der TSV 1860 hat es geschafft – wenn auch im negativen Sinne: Mit der 0:3-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf haben die Löwen den schlechtesten Zweitliga-Start in der Klub-Geschichte hingelegt. Zuletzt waren die Löwen vor 41 Jahren ähnlich schlecht begonnen, hatten aber am sechsten Spieltag den ersten Sieg eingefahren.
Von diesem ersten Dreier war der TSV des Jahres 2015 am Sonntag in der Esprit Arena aber meilenweit entfernt. Die Realität lautete: 1860 war chancenlos gegen den Tabellenletzten der Zweiten Liga.
Tabellenletzter ist Düsseldorf nach dem Sieg über das Team von Torsten Fröhling freilich nicht mehr. Die Rote Laterne, die gerade noch der MSV Duisburg hält, könnte am Montag um 22 Uhr an die Grünwalder Straße wandern, sollten die Zebras im Montagsspiel auf St. Pauli nicht verlieren. Es wäre der Tiefpunkt eines katastrophalen Saisonstarts für die Löwen.
Die 90 Minuten von Düsseldorf offenbarten jedoch mehr als nur die neuerlichen Abstiegssorgen, die schon wieder in die Glieder der Sechzger kriechen. Der TSV zeigte eine erschreckend schwache Vorstellung und brach nach guten Anfangsminuten mit dem ersten Angriff der Rheinländer auseinander. Nachdem Valdet Rama (5.) und Daylon Claasen (7.) ihre Großchancen liegen gelassen hatten, traf Ihlas Bebou (9.) mit seinem Kopfballtor die Löwen ins Herz. Das erst vierte Saisontor der bis dato offensivschwachen Fortunen entfachte einen Sturmlauf, dem der TSV nicht gewachsen war.
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Didier Ya Konan (30./66.) war es vorbehalten, mit seinem ersten Doppelpack für die Fortuna den Düsseldorfer Sieg perfekt zu machen. 1860 war zu diesem Zeitpunkt schon chancenlos und kam in der gesamten Restspielzeit zu keiner echten Torchance mehr. Es bleibt also dabei: Mit gerade einmal zwei Törchen bildet der TSV die ungefährlichste Offensive der Liga.
„Das war heute eines unser schlechtesten Spiele“, gab Trainer Torsten Fröhling hinterher unumwunden zu. „Solche Spiele wie heute dürfen wir uns nicht mehr oft erlauben.“ Kapitän Christopher Schindler wurde noch deutlicher: „Wir wissen, worum es geht. Da kann jeder vom Willen, vom Laufpensum immer alles abrufen, egal wie er heißt.“ Den deutlichen Vorwurf an einige Mitspieler, nicht alles gegeben zu haben, ergänzte Neuzugang Michael Liendl: „Wenn man vorne die Tore nicht macht, darf man hinten nicht so schlafen“, schoss der ehemalige Düsseldorfer scharf. „Wir müssen unsere Fehler abstellen und dürfen nicht so naiv spielen und hier eine ruhige Kugel schieben. Sonst wird das eine ganz schwere Saison.“
Allerdings war auch Liendl selbst keine Hilfe gewesen an seiner alten Wirkungsstätte. Der Kreativspieler zeigte sich komplett blass und musste schon zur Pause in der Kabine bleiben. „Die Rückkehr hatte ich mir natürlich anders vorgestellt“, sagte er. „Das war ein komisches Gefühl und ein komplett gebrauchter Tag.“ Was allerdings nicht nur für ihn, sondern für den gesamten TSV 1860 galt.
Okotie zusammengebrochen
In der 73. Minute war das Sportliche plötzlich Nebensache: 1860-Stürmer Rubin Okotie brach im eigenen Strafraum zusammen und lag regungslos am Boden. Er wurde vom Platz getragen, war aber bei Bewusstsein. Alle Infos und wie es dem Stürmer jetzt geht, lesen Sie hier.