Nach Pauli-Pleite: Trotz bei den Löwen
Nach dem verpatzten Saisoneinstand regiert bei Fußball-Zweitligist 1860 München der Trotz. „Auf diese Leistung können wir aufbauen, auch wenn das im Moment vielleicht blöd klingt“, sagte „Löwen“-Trainer Alexander Schmidt nach dem 0:1 (0:0) am Freitagabend beim FC St. Pauli.
München, Hamburg - „Wir waren lauf- und spielfreudig, sind rassig und zweikampfstark aufgetreten. Die Mannschaft hätte es sich verdient, etwas mitzunehmen.“ Dass die Gäste am Schluss aber leer ausgingen, lag vor allem am Fehlgriff von Keeper Gabor Kiraly. Der Routinier ließ in der 80. Minute einen haltbaren Schuss von Lennart Thy passieren und besiegelte damit vor 27 818 Zuschauern die eigentlich unverdiente Niederlage. „Den Ball muss ich haben. Das geht auf meine Kappe“, gestand Kiraly.
„Natürlich sind wir über das Ergebnis enttäuscht“, sagte der neue „Löwen“-Präsident Gerhard Mayrhofer. „Ein Unentschieden wäre sicher gerechter gewesen.“ Dies sah auch Sportchef Florian Hinterberger so. „Das war unnötig, hier zu verlieren. Besonders ärgerlich ist, dass in einer Phase das Gegentor fällt, wo wir das Spiel dominieren. Der Treffer fiel aus dem Nichts, während wir unsere Chancen nicht rein machen.“
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein intensives Duell. Nach 25 Minuten standen bereits vier Gelbe Karten zu Buche. Bis dahin hatte St. Pauli mit vier Neuzugängen in der Anfangself mehr vom Spiel, ohne die Überlegenheit allerdings in Tore ummünzen zu können. Christopher Nöthes Kopfball strich knapp vorbei (11.). Die Löwen kamen im Verlauf der Partie besser zur Geltung und wären beinahe in Führung gegangen, doch bei Christopher Schindlers Schuss rettete Neuzugang Marc Rzatkowski auf der Linie (45.+1.).
Nach dem Wechsel suchten die bis dahin aus der kompakten Defensive agierenden Gäste, bei denen Ex-Kapitän Benjamin Lauth lange auf der Bank saß, deutlich mehr das Spiel nach vorn und zwangen St. Pauli zu Kontern im eigenen Stadion. Aber vor dem Tor der Hausherren ließen sie weiter die letzte Entschlossenheit vermissen.
Zudem war ihr Torjäger Rob Friend bei Pauli-Abwehrchef Markus Thorandt in guten Händen. Auf der anderen Seite machte es Thy besser, als die wenigsten noch mit dem Siegtreffer der Hausherren rechneten.