Nach Löwen-Pleite in Duisburg: Ist das Aufstiegsrennen für 1860 gelaufen?
München - Samstagnachmittag, 96. Spielminute, Ostseestadion Rostock: Der FC Hansa Rostock dreht das Traditions-Duell gegen Kellerkind 1. FC Kaiserslautern weit in der Nachspielzeit trotz eines 0:1-Rückstandes noch zum Sieg.
Selber Tag, ähnliche Zeit, Schauinsland-Reisen-Arena Duisburg: Der TSV 1860 verliert sein Traditionsduell gegen Kellerkind MSV Duisburg nach dominanter erster Halbzeit, weil mit Abwehrspieler Dennis Erdmann die Gäule durchgehen, Moritz Stoppelkamp nach dem Platzverweis eiskalt verwandelt und die Giesinger einmal mehr beste Chancen durch Stefan Lex und Semi Belkahia nicht nutzen.
Der Abstand auf die Aufstiegsränge wächst
So abgezockt die Hansa-Kogge dem Aufstieg entgegenblickt, so überflüssig die 0:1-Niederlage des TSV bei den Zebras. Wieder einmal verliert die Mannschaft von Cheftrainer Michael Köllner ein Spiel, das man beileibe nicht hätte abgeben müssen.
Der Blick auf die Tabelle verrät: Da sich Rostock wie Dynamo Dresden (4:0 beim SV Meppen) kaum Ausrutscher erlaubt, wächst das Punktekonto der beiden Klubs weiter an: Dresden hat nun bereits 54 Zähler auf der Haben-Seite, Hansa springt mit 48 Punkten vorübergehend auf Rang zwei.
Und 1860? Mit weiter 41 Punkten bleiben die Giesinger Sechster, haben damit bereits sieben Punkte Rückstand auf Platz zwei, sechs auf Relegationsrang drei. Der Abstand auf die Aufstiegsränge könnte allerdings noch weiter anwachsen: Der FC Ingolstadt 04 (47 Punkte) hat sein Spiel ebenso noch vor sich wie der SV Wehen Wiesbaden (44): Die Schanzer treffen auf den SV Türkgücü (Montagabend, 19 Uhr), der SVWW muss beim FC Bayern II ran (Sonntag, 14 Uhr).
1860-Coach Köllner: "Die Niederlage tut weh"
Ist das Aufstiegsrennen für den TSV schon gelaufen? Die Einschätzung von Coach Köllner über die weiß-blauen Chancen auf die Rückkehr in die Zweite Liga fallen knapp aus: "Ich habe mich vorher nicht mit dem Thema beschäftigt, dann werde ich mich heute auch nicht äußern", meinte der Oberpfälzer und sprach vielmehr über die vermeidbare Pleite: "Die Niederlage tut weh, besonders weil uns Duisburg nicht vor größere Probleme gestellt hat." Seine Enttäuschung über den Auftritt seiner Löwen, während die Konkurrenz mehr oder weniger glücklich weiter enteilt, war allerdings nicht zu übersehen.
Den Optimisten unter den Löwen sei dennoch der Taschenrechner ans Herz gelegt: Bei zwölf verbleibenden (Löwen-)Spieltagen sind noch satte 36 Punkte zu vergeben. Solche Geschehnisse wie deutliche oder denkbar späte Siege sollten in den kommenden Wochen also sowohl bei 1860, als auch der Konkurrenz besser in die andere Richtung ausschlagen, soll der Aufstieg für Köllner doch nochmal zum Thema werden.
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