Nach dem 0:1 - Das war gut, das war schlecht
München - Wie gewonnen, so zerronnen. Wieder einmal hat es Sechzig nicht geschafft, zwei Spiele in Folge zu gewinnen. Wieder einmal gehen die Löwen mit einer Niederlage in eine Länderspiel-Pause. Wieder einmal haben die Spieler nicht das gezeigt, was man von ihnen erwartet hat.
Das Spiel: Ja, die Fortuna war stark. Bärenstark. Besonders in den ersten zwanzig Minuten. So stark, dass der TSV überhaupt nicht hinterher kam. Die Defensive wurde schwindelig gespielt, es hätte locker 0:2 oder 0:3 stehen können. Einzig, weil Düsseldorf nicht schon da der Todesstoß gelang, blieb das Spiel 90 Minuten offen. Und weil die Fortuna den Löwen gestattete ins Spiel zurückzufinden. Es ist aber eine Mär, dass sich 1860 ins Spiel "zurückgekämpft" hätte. Das passierte einzig auf Einladung des Gegners.
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Das Tor: Schon eine Minute vorher hätte es scheppern können. Zweimal war Pohjanpalo im Strafraum angespielt worden, einmal vertendelte er, das zweite Mal klärte Angha zur Ecke. Diese war folgenschwer. Okotie verlängerte unglücklich per Kopf, Soares sagte Danke. 0:1 - Feierabend.
Szene des Spiels: Aus Sicht der Löwen die einzige (!) echte Torchance des TSV: In Minute 50 wurschtelte sich Okotie durch, drehte sich und stand plötzlich elf Meter vor dem Tor in zentraler Position frei. Ein fitter Okotie hätte ihn gemacht. Der Okotie von Montagabend schob den Ball Torhüter Michael Rensing in die Arme.
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Das war gut: Die Löwen-Fans. Der Großteil der 19.300 Zuschauer feierte das ganze Spiel über, unterstützte Sechzig und ließ 90 Minuten nicht nach. Eine bemerkenswerte Unterstützung.
Das war schlecht: Die indiskutable Anfangsviertelstunde der Löwen. Markus von Ahlen sagte, Düsseldorf habe anders gespielt als erwartet. Dennoch darf man sich zuhause nicht so überrollen lassen. Kein einziger Spieler schien gedanklich schon auf dem Platz zu stehen. Bedenklich.
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Das sagte 1860-Trainer Markus von Ahlen: "Uns hat am Anfang der Zugriff gefehlt, weil die Fortuna ganz anders gespielt hat, als wir erwartet haben. Es hat einige Minuten gebracht, bis ich meine Mannschaft von außen erreicht habe. Was ich dann beachtlich fand, ist, dass wir uns in das Spiel gekämpft haben gegen eine abgeklärte und kompakte Düsseldorfer Mannschaft. Man hat gesehen, dass wir alles versucht haben. Es ist uns aber zu wenig gelungen, zwingende Torchancen herauszuspielen."
Das sagte F95-Coach Oliver Reck: "Die ersten zwanzig Minuten waren wohl das Beste, was wir bis hierhin in dieser Saison gespielt haben. Danach haben wir den Gegner aber stark gemacht, sodass Sechzig ins Spiel kam. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass wir in Nöte gekommen sind. Das zweite Tor, der Deckel, hat mir gefehlt."
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