Möglicher Neuzugang beim TSV 1860: Wird Thomas Pledl ein Blauer?
München - Seit Mitte Oktober mischt bei den Blauen ein Blondschopf mit, der dort zuvor schon seit Jahren nicht mehr auf dem Rasen stand: Thomas Pledl. Ob der einstige Jugendspieler wieder ein Sechzger wird? Nein, nein, hieß es da zunächst. Doch stimmt das wirklich?
Der 28-jährige Offensivspieler aus dem beschaulichen Örtchen Bischofsmais im Bayerischen Wald, wollte ja eigentlich nur vorübergehend ein bisserl mitkicken. "Wir geben einem Spieler, der aus der Jugend von 1860 stammt, die Möglichkeit sich fit zu halten, da es die personelle Situation im Trainingsbetrieb derzeit zulässt", erklärte der TSV zunächst auf AZ-Nachfrage.

Inzwischen sind die Sechzger mit Ausnahme von Milos Cocic aber wieder vollzählig (gewesen). Und der Pledl? Der ist immer noch da. Wird Pledl wieder ein Blauer?
AZ-Info: Im Hintergrund laufen Gespräche über Pledl-Verpflichtung
Nach AZ-Informationen beschäftigen sich beide Seiten damit, die einstige Zusammenarbeit zwischen 2009 und 2012 wieder aufleben zu lassen. Die Trainingsjacke der Giesinger steht ihm schon mal ziemlich gut, die könnte er dann gleich behalten und auch noch einen Trikotsatz dazu bekommen.
Klar, dass die Giesinger das zum jetzigen Zeitpunkt schlecht öffentlich kommunizieren können, schließlich läuft die Dritte Liga und die Mannschaft soll sich auf den Aufstiegskampf konzentrieren. Und doch: Im Hintergrund laufen Gespräche darüber, ob es zu einer Rückkehr kommt. Pledl wäre wohl bereit, Gehaltseinbußen hinzunehmen. Etwas anderes bleibt dem Offensivspieler ohnehin kaum übrig, schließlich ist der Ex-Düsseldorfer ja bereits im vorausgegangenen Transferfenster bei keinem anderen Verein untergekommen. Da wird die Verhandlungsposition bekanntlich nicht besser.
Unterschreibt Thomas Pledl beim TSV 1860? Das sagt Michael Köllner
Trainer Michael Köllner zeigte sich daher nun relativ verschlossen, als er auf Pledl angesprochen wurde - doch er ließ ein Hintertürchen offen. "Alles, was wir vor ein paar Wochen besprochen haben, hat sich nicht verändert", meinte Köllner über das Trainingsengagement des 170-fachen Zweitligaspielers. Nämlich: "Dass er mittrainieren darf." Und dass es Stand jetzt keinen Transfer gebe. Aha.
Und was ist in nicht allzu ferner Zukunft? Zum Beispiel im Winter, wenn sich die Vereine in der XXL-Winterpause neu sortieren? Aktuell müsse man sich auf den Endspurt konzentrieren. "Danach tun wir gut daran, uns Gedanken darüber zu machen: Was machen wir im Winter?" Sieh an, das klingt schon eher danach, als würden sich die Sechzger durchaus ein paar Dinge durch den Kopf gehen lassen. Alles andere wäre ja auch unprofessionell.
Thomas Pledl müsste dem TSV 1860 finanziell entgegenkommen
Ob eins dieser "Dinge" Pledl heißt? "Für Thomas ist wichtig, dass er hier trainieren kann. Er hat die Möglichkeit, sich bei uns fitzuhalten, er bringt sich 100 Prozent gut ein." Dies habe Köllner durch die längere Bekanntschaft mit Pledl schon geahnt, "das war auch der Grund, wieso wir das überhaupt machen." Pledl sei "ein guter Junge, der seine Rolle kennt - die Mannschaft auch." Sein Status ist der eines Trainingsgastes, der im Gebilde der Giesinger offenbar ganz gut passt und laut Köllner auch das Trainingsniveau hebt.
Zu einer Verpflichtung dürfte es allerdings nicht nur dann kommen, wenn der zwölffache Bundesligaspieler gleich dreier Klubs (sieben Einsätze mit Greuther Fürth, fünf mit Fortuna Düsseldorf und ohne Einsatz beim FC Ingolstadt) dem TSV finanziell entgegenkommt. Köllner und Sport-Boss Günther Gorenzel müssten auch eine Notwendigkeit erkennen: entweder eine längerfristige Verletzung auf dieser Position, eine deutliche Qualitätsverbesserung oder beides. Ob der Mann mit der blondgefärbten Mähne auch noch nach der Winterpause das Löwen-Wappen auf seinen Fußballklamotten tragen wird?