Mit einem "besseren Gefühl" zum Lieblingsgegner

Der TSV 1860 tritt am 21. Spieltag der Zweiten Liga bei Lieblingsgegner Union Berlin an. "Ich hole keine positiven Statistiken raus", erklärte Trainer Möhlmann, Kapitän Schindler fährt "mit einem Gefühl hin, das einen Tick besser ist, wenn es in der Vergangenheit gut geklappt hat".
Matthias Eicher |
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Viel Vorwärtsdrang hatten die beiden Löwen-Offensivspieler Rubin Okotie und Daniel Adlung hier beim Hinspiel des TSV 1860 gegen Union Berlin - das Tor trafen sie jedoch nicht.
sampics/Augenklick Viel Vorwärtsdrang hatten die beiden Löwen-Offensivspieler Rubin Okotie und Daniel Adlung hier beim Hinspiel des TSV 1860 gegen Union Berlin - das Tor trafen sie jedoch nicht.

München - Die Löwen verspüren momentan eine mehr als bekannte Sehnsucht: Jene nach dem längst überfälligen Sieg. Zu Saisonbeginn hatte man oft gut gespielt – und doch 13 Spiele auf den ersten Dreier gewartet. Jetzt ging der Auftakt nach der Winterpause gegen den 1. FC Nürnberg schief (0:1). Der letzte Liga-Sieg? Sechs Spieltage her (im November gegen St. Pauli). Ein Auswärtssieg war 1860 diese Saison überhaupt noch nicht vergönnt: Der letzte Erfolg auf fremdem Platz datiert noch vom 32. Spieltag der vergangenen Spielzeit beim FSV Frankfurt. Nur gut, dass jetzt die Reise zum Lieblingsgegner ansteht.

Der TSV 1860 trifft am Sonntag (13.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) auswärts auf Union Berlin. Und hat dort immer gut ausgesehen: In allen sechs Spielen gab’s in der Bundeshauptstadt was zu holen, drei Siege und drei Unentschieden. Insgesamt sieht‘s noch besser aus: In 13 Zweitliga-Duellen siegte Sechzig acht Mal – drei Remis und eine Pleite schmälern die Bilanz nur minimal. Grund genug für Trainer Benno Möhlmann, bei der Kabinenpredigt mal über die Statistik zu kommen? „Nein, ich mache das nicht, dass ich positive Statistiken raushole, und es weglasse, wenn es negativ ist“, erklärt Möhlmann. Für den Pragmatiker ist kein Duell gleich: „Du hast jedes Jahr eine andere Mannschaft auf dem Platz, einen anderen Schiedsrichter. Das ist für mich entscheidend. Jedes Spiel ist eine neue Chance – und die müssen wir nutzen. Sonst ist es irgendwann zu spät.“

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Bei den Spielern, die im Gegensatz zu Möhlmann bei den Berlin-Festspielen dabei waren, sieht es ein bisschen anders aus. „Man kann sich nicht auf Statistiken verlassen, aber wir fahren mit einem Gefühl hin, das einen Tick besser ist, wenn es in der Vergangenheit gut geklappt hat“, sagt Kapitän Christopher Schindler, der neun Mal gegen die Eisernen dabei und meist erfolgreich war. „An der Alten Försterei gibt‘s immer eine Riesen-Stimmung, richtig Emotionen. Es werden auch viele unserer Fans dabei sein“, sagt der Innenverteidiger über die rund 1000 mitreisenden Löwen – und hat ein Rezept: „Wir müssen diese Emotionalität für uns nutzen. Wichtig ist, dass man in den Phasen, wo sie drücken, wo es hektisch wird, kein Gegentor kassiert.“

Dazu müssen die eigenen Chancen, im Gegensatz zum kollektiven Scheitern gegen den Club, diesmal sitzen. Wie beim letzten Auswärtserfolg in Berlin, den Maximilian Wittek noch nicht vergessen hat. „Da haben wir 4:1 gewonnen und ein sehr gutes Spiel gemacht“, sagt der Linksverteidiger über das Spiel am 14. Spieltag der vergangenen Saison. Rubin Okotie (2), Daniel Adlung und Valdet Rama schossen damals den Sieg heraus. Wittek weiß aber auch: „Wir können in der derzeitigen Situation nicht von einem Wunschgegner sprechen.“

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Punkten müssen die Löwen im Kampf um den Klassenerhalt sowieso fast gegen jeden. Sie sind derzeit „Jäger“, wie es Neuzugang Jan Mauersberger zuletzt im AZ-Interview formulierte. Ein passendes Bild, wie Möhlmann findet: „Wir müssen aktiv sein, müssen Punkte aufholen. Als Jäger musst du dich vorbereiten, musst du auch mal abwarten, du musst clever sein. Das Bild könnte man also durchaus ausmalen.“ Genauso wie das Bild, das beim alten Lieblingsgegner der Knoten endlich platzt.

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