Michael Liendl: "Niemand hat mit mir gesprochen"

Geht er? Oder bleibt er? Noch immer wartet Löwe Michael Liendl auf ein klärendes Gespräch mit den 1860-Verantwortlichen. „Ich habe ja gesagt, dass ich irgendwann ein Statement vom Verein erwarte.“
Patrick Mayer |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Michael Liendl pocht auf ein Gespräch mit den 1860-Verantwortlichen.
sampics/Stefan Matzke Michael Liendl pocht auf ein Gespräch mit den 1860-Verantwortlichen.

München - "Liendl, lach auch mal wieder.“ Die Fans des TSV 1860 haben ein feines Gespür für die Gemütslage ihrer Profis.

Als Michael Liendl am Donnerstagnachmittag um kurz nach 16 Uhr in Richtung Trainingsplatz schritt, wirkte er in sich gekehrt. Ein Grinsen hatte er für die zahlreichen Zuschauer an der Grünwalder Straße übrig. Ein kurzes.

Schnell wurde seine Miene wieder ernster. Die Ungewissheit, die ihm offenbar zusetzt, war förmlich in seinem Gesicht abzulesen. Der Grund: Die berufliche Zukunft des österreichischen Spielmachers ist völlig offen. Bleibt er bei Sechzig? Verlässt er die Giesinger? Plant Coach Kosta Runjaic mit ihm? Tut er dies nicht?

Liendl soll nicht ins System passen

Liendl soll dem Vernehmen nach nicht in das System des neuen Löwen-Trainers passen. Fakt ist: Der 30-Jährige hat noch ein Jahr Vertrag beim TSV 1860. Nur noch diesen Sommer könnten die Löwen eine Ablöse für den Spielgestalter und Standard-Spezialisten erzielen. Fakt ist auch: Er will endlich Klarheit.

„Bis heute hat niemand mit mir gesprochen. Es gab kein Vier-Augen-Gespräch mit Sportchef Thomas Eichin“, schilderte er im Gespräch mit der AZ. „Ich habe ja gesagt, dass ich irgendwann ein klares Statement vom Verein erwarte.“ Besagtes Statement gab es demnach auch nicht von Runjaic.

Lesen Sie hier: Neuhaus und Daferner unterschreiben Profi-Verträge

Löwen-Boss Eichin war für eine Stellungnahme am Donnerstagnachmittag nicht zu erreichen. Zuletzt beim Test gegen Sturm Graz durfte Liendl in der zweiten Halbzeit ran, traf in der 79. Minute per Foulelfmeter zum Sieg. Runjaic ließ beim 1. FC Kaiserslautern früher aber oft mit einem 4-4-2 mit zwei defensiven Sechsern und einer hängenden Spitze spielen. Liendl dagegen ist ein klassischer Zehner, der aus dem Zentrum kommt.

Defizite in der Defensivarbeit

Er arbeite zu wenig nach hinten, sagen seine Kritiker. Dabei war der Österreicher im Endspurt der vergangenen Saison maßgeblich am Klassenverbleib beteiligt. Zwischen dem 22. und 34. Spieltag schoss er drei Tore und bereitete sieben weitere Treffer vor. Die Anzeichen verdichten sich aber, dass Sechzig nicht mehr mit ihm plant.

Da mit dem Brasilianer Ribamar zudem alsbald der bisherige Rekordtransfer erwartet wird (kolportierte Ablöse von 2,5 Millionen Euro), muss Platz geschaffen werden im Gehaltsgefüge. „Ich kenne das Profigeschäft, da kann es sehr schnell gehen“, meinte Liendl. „Die Transferperiode geht bis Ende August, ich schließe nichts aus.“ Das klingt schon sehr nach Abschied. Zumal er auf Nachfrage bestätigte, dass er Angebote anderer Klubs vorliegen habe. Ob aus der Heimat, ob von einem Zweitligakonkurrenten, wollte er nicht erzählen.

Lesen Sie auch: Volles Grünwalder - Testspiel-Kracher gegen BVB ausverkauft!

Im Training gab er wieder fleißig den Ballverteiler. Er bot sich an. So, wie er es seit dem Start in die Vorbereitung tut. Gut möglich, dass er an deren Ende nicht mehr das Löwen-Dress trägt.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.