Mayrhofer will Fans aussperren!

1860-Präsident Gerhard Mayrhofer macht ernst: Bei seinem Bestreben, den Klub neu auszurichten, macht er auch bei den Fans nicht Halt. "Wir sind hier kein Biergarten, sondern ein Trainingsgelände", sagt er.
München - Das Löwenstüberl, die Christl, die Zaungäste: Sie gehören seit eh und je zum TSV 1860. Doch 1860-Präsident Gerhard Mayrhofer will bei seinem Bestreben, die Löwen neu auszurichten, offenbar alle alten Zöpfe abschneiden. Nachdem er bereits Geschäftsführer, einen Trainer und zuletzt Sportdirektor Florian Hinterberger entlassen hat, plant er nun, die Fans vom Trainingsgelände auszusperren!
"Wir sind hier kein Biergarten, sondern ein Trainingsgelände. Es wird immer gesagt, wie toll volksnah 1860 ist. Aber vielleicht ist diese Nähe nicht immer hilfreich für das, was man vorhat", sagte Mayrhofer der "SZ". Und weiter: "Die Spieler werden ja wahnsinnig. Die trainieren, und die Leute stehen mit dem Weißbier in der Hand daneben und beschimpfen sie."
Mayrhofer plant, das Trainingsgelände so umzubauen, dass man es zunächst zumindest für einzelne Trainingseinheiten absperren kann, der Eingang zum Löwenstüberl könnte dafür auf die Straße vor das Gelände verlegt werden. "Es geht einfach nicht, dass hier permanent Leute überall rumschnüffeln. Unten reingehen, Bilder machen, zuhören, und das überall", so Mayrhofer in der "SZ". Der Druck würde zu groß werden, "jedes Mal, wenn es um etwas geht". Mayrhofer erklärt freilich auch, dass nicht jedes Training abgesperrt werden soll.
Mayrhofer, der sich seit Monaten immer wieder Scharmützel liefert mit vielen Löwen-Reportern, scheint nun auch einige Fans als Übeltäter ausgemacht haben. Wobei er diese Fans nicht mal als Fans bezeichnen möchte. Die Zaungäste nennt er lieber "sogenannte Fans": "Das ganze Konstrukt um den TSV 1860 - seine Medienlandschaft und die sogenannten Fans außenrum - hat das Potential, Menschen zu zerstören. Davon bin ich inzwischen überzeugt", so Mayrhofer.
Auch sein altes Lieblingsthema - die Vertreibung des Löwen-Blues - greift Mayrhofer in der "SZ" wieder auf: "Wenn wir mal zehn Spiele hintereinander gewinnen würden, würden wir manche Menschen in eine Sinnkrise stürzen."