Mayrhofer: "Niemand wollte mit Poschner weiterarbeiten"

Gerhard Mayrhofer hat sich erstmals zu den Gründen für seinen Rücktritt geäußert. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" erklärte Mayrhofer, dass es vor allem um den Umgang mit dem Sportvorstand Gerhard Poschner ging.
von  az
Gerhard Mayrhofer äußerte sich erstmals zu seinem Rücktritt.
Gerhard Mayrhofer äußerte sich erstmals zu seinem Rücktritt. © sampics/Augenklick

München - In dem Interview mit der SZ erklärte Mayrhofer: "Es hat in diesem Verein eine Willensbildung gegeben, dass niemand mit dem Geschäftsführer Sport, Gerhard Poschner, weiterarbeiten möchte. Einstimmig. Der ganze Verwaltungsrat, das ganze Präsidium (...). Diese Entscheidung konnte der Verein aber nicht umsetzen. Poschner ist noch da. Weil Hasan Ismaik wohl anderer Meinung war."

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De jure hättten die Vereinsvertreter zwar dank der 50+1 Regel die Möglichkeit gehabt Poschner zu entlassen, de facto aber nicht. "Das Ziel unseres Präsidiums war immer, uns strikt an den Kooperationsvertrag zu halten. Wir wollten eine gute und solide Basis mit Hasan schaffen. Wir hätten ihn im Beirat einfach überstimmen können, aber das hätte ihn nicht gerade in Hochstimmung versetzt", so Mayrhofer gegenüber der SZ.

Die 50+1-Regel sieht Mayrhofer im Falle des TSV als "stumpfes Schwert", weil "man wirtschaftlich völlig abhängig ist vom Mehrheitsgesellschafter".

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Zudem bedauert Mayrhofer, dass die die Verhandlungen über den Verkauf der Anteile Ismiks an eine Investorengruppe angebrochen wurden: "Ein Angebot lag unterschrieben auf dem Tisch. Da stand auch eine sehr, sehr anständige Summe für die Anteile drin. Hochgradig respektable Leute standen hinter diesem Angebot". Und mit Felix Magath "einer der namhaftesten Sportmanager Deutschlands", sagt Mayrhofer.

Gegenüber der Süddeutschen spekuliert Mayrhofer darüber hinaus auch über die Ziele Ismaiks. Demnach wolle dieser Präsident werden, "um keinen lästigen Verein mehr an seiner Seite zu haben, sondern selbst das Zentrum der Macht zu bilden. Dann wäre er Alleinherrscher."

Der Ex-Präsidenten sieht diese Lösung durchaus als gangbar. Den Löwen sei nur zu helfen, "wenn Ismaik seine Vision von einer Alleinherrschaft verwirklichen darf und er dann wirklich investiert. Oder er müsste sich von seinen Anteilen trennen und sie abgeben an jemand, der dazu in der Lage ist, gemeinsam mit dem e.V. etwas zu entwickeln."

 

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