Marcel Bär flirtet mit Heidenheim: Verliert der TSV 1860 seinen Torschützenkönig?
München - Der eine Münchner Stürmer und Torschützenkönig hat es vorgemacht. Robert Lewandowski, will den FC Bayern mit aller Macht und trotz eines noch bis Sommer 2023 laufenden Vertrages verlassen, in Richtung FC Barcelona. Droht auch dem TSV 1860 das Schicksal, seinen Ballermann zu verlieren?
"Ich mache keinen Hehl daraus: Wenn etwas Unmoralisches passieren sollte, muss man darüber sprechen, weil ich 30 Jahre alt bin", sagte Marcel Bär im Moment des Triumphes, nach dem 6:3-Sieg im Saisonfinale gegen Borussia Dortmund II mit der Torjägerkanone in der Hand. Bär schob noch hinterher: "Aber mein Plan ist es, nächstes Jahr bei Sechzig zu spielen."
Es schienen nur Gerüchte zu sein, die wenig später herumwaberten: Zweitligist 1. FC Heidenheim und Sechzigs aus ebenjener Liga abgestiegener Drittliga-Konkurrent Dynamo Dresden sollen die Fühler nach dem gebürtigen Gifhorner ausgestreckt haben. Auch, wenn es die Sechzger gewiss nicht gerne hören: Bärs Aussagen sind aus der Sicht eines Fußballprofis im besten Alter, der wohl keine fünf Karrierejahre mehr hat, nachvollziehbar.
Löwen-Torjäger wird mit Heidenheim in Verbindung gebracht
Wie die AZ nun erfuhr, ist der 30-Jährige in der Sommerpause trotz Corona-Erkrankung nicht untätig gewesen. Der Nachfolger von Sascha Mölders soll bei Zweitligist 1. FC Heidenheim vorbeigeschaut haben, um über einen Wechsel zu sprechen. Droht den Löwen ausgerechnet ihr bester Torjäger stiften zu gehen – wobei sie mit Bär eigentlich am liebsten sofort verlängern würden?
Auf die Zukunft des Ex-Braunschweigers angesprochen, erklärte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel: "Es war das ein oder andere Gerücht im Raum, aber Marcel Bär hat sich ganz klar committet, er hat sich ganz klar zu Sechzig München bekannt. Er war gar nicht offen sich irgendwas anzuhören."
Gorenzel: Es gab kein Angebot für Bär
Wie sich nun herausstellte, könnte diese Einschätzung des Sport-Bosses nicht ganz zutreffend gewesen sein. Doch hat ein anderer Klub bislang ein konkretes Angebot für den Knipser abgegeben? Gorenzel dementiert: "Es hat den ein oder anderen Anruf gegeben, es waren Erstkontakte zu mir da, aber kein Angebot."
Mit einer imaginären Gebetsmühle in der Hand wiederholt Gorenzel: "Und zwar deshalb, weil er sich ganz klar zu Sechzig bekannt hat. Von daher haben wir keinen Stress."
Ob sich der Sport-Boss da mal nicht getäuscht hat? Schließlich könnte ein solches Angebot ja noch eintrudeln, das Transferfenster schließt erst am 31. August. Fragt sich also, ob in dieser Angelegenheit das letzte Wort schon gesprochen ist. Schließlich ist nicht jeder Verein so rekordverdächtig schnell auf dem Transfermarkt unterwegs wie die Sechzger in dieser Wechselperiode.
Ob sich die Löwen für den Fall der Fälle gerüstet haben? Mit Meris Skenderovic, Fynn Lakenmacher und auch den quirligen Offensivspielern Albion Vrenezi und Joseph Boyamba hat 1860 in diesem Sommer bekanntlich gleich vier Mal zugeschlagen, was torgefährliche Spieler anbelangt.
Kommt doch noch ein Angebot für Bär?
Unlautere Methoden wie einen Streik müssten die Sechzger bei Bär jedenfalls nicht befürchten: Der ist nicht nur wie die restliche Mannschaft brav ins Trainingslager mitgereist, am Mittwoch hat er beim 1:1 gegen den österreichischen Erstligisten Linzer ASK ein ordentliches 45-minütiges Vorbereitungs-Debüt gefeiert.
Nun gilt es für die Sechziger zu hoffen, dass nicht doch noch ein absolut unmoralisches Angebot eintrudelt, damit der treffsichere Mann auch künftig den Giesinger Löwen auf der Brust trägt.