Malik Fathi: Ein König für die Löwen!
1860 holt wohl Malik Fathi aus Mainz zurück. Der Transfer ist fast perfekt – es geht nur noch um Details. „Für Malik ist es ein sympathischer Verein“, sagt auch sein Berater. Die Hintergründe.
München - 45 Minuten sind Malik Fathi nicht genug. Natürlich nicht genug. Auf lediglich einen Einsatz bringt es der ehemalige Nationalspieler (zwei Spiele) in dieser Saison beim Bundesligisten 1. FSV Mainz 05. Als Innenverteidiger, eingewechselt zur Halbzeitpause in Berlin. Fathi enttäuschte und bekam keine Chance mehr.
Jetzt sehen andere Vereine ihre Chance, den 30-Jährigen zu verpflichten. Ganz vorne im Werben um Fathi liegt der TSV 1860. Wie die AZ weiß, ist fast alles klar mit Fathi. Mit einem Mann, den die Löwen bereits in der vergangenen Winterpause aus Mainz ausgeliehen hatten, ihn dann aber im Sommer aus finanziellen Gründen nicht weiterverpflichten konnten. Weil Fathi in München sowohl als Linksverteidiger als auch im defensiven Mittelfeld überzeugte, wird er wohl schon bald bei den Löwen unterschreiben.
Fathis Berater Ralf Bockstedte sagt jetzt zur AZ: „Wir sind in Gesprächen und stehen in ständigem Kontakt. Malik hat sich immer sehr wohl in München gefühlt. Wir machen keinen Hehl daraus, dass er mehr spielen will.“ In München? „Das kann sich Malik vorstellen. München ist eine tolle Stadt, 1860 ein toller Verein. Für Malik ist 1860 ein absolut sympathischer Verein.“
Klingt wie eine Liebeserklärung.
Auch Löwen-Sportdirektor Florian Hinterberger macht keinen Hehl daraus, was er von Fathi hält: viel. Noch heute schwärmt er vom einstigen Rugbyspieler (wurde in Berlin deutscher Jugendmeister). „Malik hat der Mannschaft sportlich und menschlich sehr geholfen. Wir haben es im vergangenen Winter geschafft, einen Führungsspieler zu holen, was auf dieser Position eher ungewöhnlich ist“, hatte Hinterberger vor zwei Wochen gesagt.
Wenn die Löwen die Finanzierung stemmen können, wird Fathi im Winter fest verpflichtet. Das ist auch im Interesse der Mainzer. Dort läuft der Vertrag des gebürtigen Berliners im Sommer aus. Letzte Chance also, noch ein bisschen Ablöse zu kassieren.
Fathi, den zuletzt eine Kniereizung plagte, wäre in jeder Hinsicht ein Spieler, den die Löwen gut gebrauchen könnten. Nach seiner Verpflichtung im Januar spielte er immer von Anfang an. Und enttäuschte fast nie. Überzeugte mit seiner Vielseitigkeit und präzisen Flanken. Eine Qualität, die den Löwen mitunter abgeht. Trainer Friedhelm Funkel hat das erkannt, sucht deshalb einen Außenverteidiger. Und hat ihn in Fathi gefunden.
Ein König für die Löwen! Denn: Malik, Fathis Vorname, ist das arabische Wort für König. Und was sagt der Mann, um den es geht, selbst? Fathi zur AZ: „Möglich ist alles. Klar ist, dass ich mit meiner Situation in Mainz nicht zufrieden bin. Nachdem, was mir in der Vorbereitung versprochen wurde, habe ich mir das anders vorgestellt.“ Was auch so viel heißt: Eine Zukunft in Mainz ist unvorstellbar – jetzt könnte bald alles ganz schnell gehen. Bleiben für beide Seiten nur noch die finanziellen Details zu klären. Was für die Löwen heißt: Alles hängt von Investor Hasan Ismaik ab. Aber das ist ja nicht wirklich eine Neuigkeit.