Mal wieder Mölders: Sturm-Oldie lässt den TSV 1860 vom Aufstieg träumen

München - Mit so einem Sascha Mölders ist beim TSV 1860 alles möglich. Aber auch ein Hinrunden-Abschluss nach Maß verleitete den Stürmer-Altmeister nicht zu voreiligen Kampfansagen. "Wir haben jetzt 33 Punkte, da freuen wir uns sehr", gab der 35-Jährige nach dem hart erarbeiteten 1:0 (0:0) gegen den FC Ingolstadt zu Protokoll. "Aber wir brauchen nicht über irgendwas zu reden, was irgendwann mal sein kann." Irgendwann, das ist das Saisonende in der 3. Liga. Und irgendwas ist natürlich der Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga.
Dank vier Siegen in den jüngsten fünf Spielen rückten die Löwen in der Tabelle auf Rang drei und bis auf einen Punkt an die Ingolstädter heran. Spitzenreiter Dynamo Dresden hat - bei einem Spiel weniger - lediglich zwei Punkte mehr auf dem Konto als der TSV. Investor Hasan Ismaik ließ ausrichten, "richtig glücklich und sehr stolz" zu sein.
Mölders: Die Tormaschine des TSV 1860
Der Erfolgsfaktor ist ganz klar Mölders. Mit sieben Toren in den letzten fünf Partien unterstrich der Routinier seine beachtliche Form im Spätherbst der Karriere. Auch gegen den FCI war er in der 75. Minute mit dem starken linken Fuß entschlossen und abgebrüht zur Stelle. "Klar freue ich mich, dass ich das Siegtor mache. Als Stürmer willst du immer Tore schießen", sagte er bei "Magenta Sport". "Und ein 1:0 ist schöner als ein 3:0 oder 4:0." Mit seinem 13. Saisontor schoss er sich an die Spitze im Drittliga-Ranking.
Der frühere Augsburger Bundesliga-Profi aber beanspruchte das Lob nicht für sich selbst, sondern gab dieses - wie es sich für einen Kapitän gehört - an die Mannschaft weiter. "Heute müssen wir einfach mal darüber reden, wie wir gefightet haben", analysierte er nach einer umkämpften Partie, in der Ingolstadt mehr Chancen hatte, die Münchner Gastgeber aber kaltschnäuziger waren. "Wir haben bis zur letzten Sekunde alles gegeben. Alle Jungs haben sich reingehauen, sie haben keinen Zweikampf hergeschenkt. Jeder hat sich zerrissen."
Köllner: "Mehr Fan als Kritiker"
Trainer Michael Köllner war nach dem zweiten Derbysieg nacheinander - Anfang Januar hatten die Löwen die Reserve des FC Bayern mit 2:0 geschlagen - euphorisch. "Nach so einem Spiel bin ich mehr Fan als Kritiker!", sagte der Coach. Neben Erfolgsgarant Mölders stimmte vor allem Winterneuzugang Merveille Biankadi den Trainer glücklich. Auch in seinem zweiten Einsatz überzeugte Biankadi und bereitete Mölders' Tor vor. Gegen Bayern hatte er selbst getroffen. "Der Junge ist klar im Kopf. Er ist in der Gruppe gut angekommen", sagte Köllner.
Den ansonsten runden Januar-Abend im Grünwalder Stadion trübte nur die Blessur von Quirin Moll. Am Dienstag bestätigten sich die Befürchtungen, wonach der Mittelfeldspieler eine Knieverletzung erlitt. Nach AZ-Informationen hat sich Moll einen Riss des hinteren Kreuzbandes zugezogen. Er fällt mehrere Monate aus, womöglich bedeutet die Verletzung sogar das vorzeitige Saison-Aus.
Im Aufstiegsrennen der 3. Liga sind also die anderen gefragt – allen voran Altmeister Mölders.