Löwen vor Abstiegsfinale: "Es hängt alles an Paderborn"

Der TSV 1860 kann am Sonntag den Klassenerhalt perfekt machen – doch es geht für die Löwen in der letzten Heimpartie um viel mehr. Von Kader über Budget bis Stadion: Das steht alles auf dem Spiel
Matthias Eicher |
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Noch ist die Anspannung nicht vorbei: Ein Sieg fehlt dem TSV 1860 und Trainer Daniel Bierofka noch zum Klassenerhalt.
dpa Noch ist die Anspannung nicht vorbei: Ein Sieg fehlt dem TSV 1860 und Trainer Daniel Bierofka noch zum Klassenerhalt.

München - "Unglaublich, was da von uns allen abgefallen ist. Für mich war es das Highlight meiner Amtszeit“, sagt Peter Cassalette der AZ. Der Ausflug ans Millerntor endete nicht nur mit einem berauschenden 2:0-Erfolg abstiegsgefährdeter Löwen, sondern auch mit einer kleinen Geburtstagsparty für Kapitän Christopher Schindler (wurde am Freitag 26) – und für den Präsidenten des TSV 1860 erst um zwei Uhr morgens.

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Allzu große Glücksgefühle gestattet der sich aber nicht, denn es gilt, ein altbewährtes Problem zu bekämpfen: „Wenn du bei Sechzig an den Rande der Euphorie gerät und denkst: Jetzt ist alles toll, dann kommt der Dämpfer.“ Der soll diesmal vermieden werden. Denn, so sagt Cassalette im Hinblick auf das Heimspiel am Sonntag gegen Schlusslicht SC Paderborn: „Es hängt alles davon ab.“ Und meint damit: Je schneller die Löwen, die mit einem Dreier den Klassenerhalt perfekt machen können, Planungssicherheit für die kommende Spielzeit haben, desto besser. Die AZ zeigt, was alles vom Abstiegsfinale abhängig ist.

 

Ein Sieg fehlt noch zum Klassenerhalt

 

Aus sportlicher Sicht: Siegt Sechzig gegen Paderborn, bleibt der Verein zweitklassig. Rein rechnerische wäre der Abstieg zwar noch drin – doch das scheint bei einem Dreier höchst unwahrscheinlich. „Jeder weiß, wie wichtig es für den Verein ist, nicht abzusteigen“, wird Interimstrainer Daniel Bierofka nicht müde zu betonen. Nicht nur für seine U21, zu der er zurückkehren wird, auch für viele weitere Arbeitsplätze im Klub wäre der Nichtabstieg zukunftssichernd.

Die Kaderplanung: „Oliver Kreuzer würde es wohl am meisten begrüßen, bald Klarheit zu haben“, sagt Cassalette. Warum? Der Sportchef könnte endlich wichtige Personalfragen klären. „Im Idealfall hast du den Kader zu 85, 90 Prozent im Mai stehen, einen Trainer ja sowieso“, sagt Kreuzer der AZ. Die 1860-Realität? Eher das Gegenteil. Zehn Verträge laufen aus, Kreuzer muss wohl nicht nur den Abgang von Torjäger Rubin Okotie kompensieren.

Im Abstiegsfall droht sowieso ein Ausverkauf. Auch über Bierofkas Nachfolger entscheidet die Liga-Zugehörigkeit: Bisher hat Kreuzer nach eigener Aussage mit mehreren Trainern gesprochen, mit Kandidaten wie Markus Kauczinski und Co. „führen wir erst konkrete Gespräche, wenn der Klassenerhalt unter Dach und Fach ist“. Fazit: Drinbleiben würde Kreuzers Arbeit ungemein erleichtern.

 

Löwen tagen am Montag über die Zukunft

 

Das Budget: Nicht ganz unwichtig für Kreuzer: Welche Mittel stehen ihm künftig zur Verfügung? Darüber beraten die Löwen in einer Sitzung der Gesellschafter am kommenden Montag. „Es geht um Themen. Natürlich könnte man viel konkreter über ein Budget und die weiteren sportlichen Planungen sprechen und nicht nur Szenarien durchgehen“, sagt Cassalette.

Er glaube daran, dass Investor Hasan Ismaik nicht nur leere Versprechungen abgegeben habe, sondern bis zu nächsten Lizenzierungs-Frist (31. Mai) auch Geld auf den Tisch legen wird: „Er ist derzeit Feuer und Flamme, so wie wir alle. Ich bin fest davon überzeugt, dass er zu seinen Zusagen steht.“ Ismaik dürfte auch beim Budget für den Kader spendabler sein als im Abstiegsfall. Dann würden zu allem Überfluss rund sieben Millionen Euro an TV-Geldern wegfallen.

Die Stadionfrage: Allianz Arena, Grünwalder Stadion oder neuer Löwenkäfig in Riem? Das dürfte künftig ein nicht seltener Diskussionsstoff werden. Cassalette sagt: Bliebe man zweitklassig, bliebe man auch in der Arena. Vorerst. Ein Abstiegsszenario samt direkten Wiederaufstieg sei weiter ungeklärt. Genauso die Frage einer Zwischenlösung.

Der Ausbau des Grünwalders? „Es geht nicht nur um eine Erweiterung der Zuschauerränge, sondern um Flutlicht, Stellplätze für weitere Übertragungswägen und so weiter“, sagt Cassalette. „Die Stadt wird das nicht machen, wir müssen sehen, wer das machen würde.“ Er könnte wohl auch sagen, und das gilt für Riem noch viel mehr: Ismaik müsste zahlen – oder keiner.

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