Löwen-Kandidat Helmut Kirmaier: Er drehte Pornos und war Whistleblower

Helmut Kirmaier stellt sich für den Verwaltungsrat vor – und zieht Vergleiche mit Pablo Picasso. Er selbst gibt zu, geheime Daten des Vereins ins Internet gestellt zu haben. 
Matthias Eicher |
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Helmut Kirmaier gibt als Kandidat für den Verwaltungsrat brisante Details aus seinem Privatleben preis.
Daniel von Loeper Helmut Kirmaier gibt als Kandidat für den Verwaltungsrat brisante Details aus seinem Privatleben preis.

München - Ein Verwaltungsrat des TSV 1860 zwischen Pablo Picasso und einem Pornodarsteller. Gibt’s nicht? Gibt’s doch, wenn man sich den – gelinde gesagt – bunten Steckbrief von Helmut Kirmaier auf der Vereinshomepage (tsv1860.org) zu Gemüte führt.

Dort stellen sich 31 Kandidaten für das am 22. Juli bei Sechzigs Mitgliederversammlung im Zenith zu wählende Kontrollgremium vor – 30 davon auf "normalem" Wege. Anders hingegen Kirmaier: "Zwischen meiner Ausbildung im graphischen Gewerbe und meiner jetzigen Tätigkeit, hatte ich wie Picasso verschiedene Schaffensperioden", vergleicht sich der 61-Jährige mit dem spanischen Ausnahme-Künstler.

Höhepunkt seiner Ausführungen: "Ich spielte auch in diversen Pornofilmen mit. Ich schämte mich deswegen nie, was ja auch für die Produktion schlecht gewesen wäre."

Kirmaier will keine Geheimnisse

Wer oder was ihn – um im Jargon des Sex- Gewerbes zu bleiben – dabei geritten hat, solche Aussagen zu tätigen? "Viele schreiben da, dass sie von Sternzeichen Löwe sind. Oder schon als Kind im Stadion waren. Das langweilt mich!", erklärt Kirmaier auf AZ-Nachfrage: "Man muss die Leute wachrütteln."

Seine Ziele lesen sich laut Steckbrief so: "Dass es nie wieder zu einer 'Causa Kirmaier' kommt, indem man persönliche Eitelkeiten sowie die kollektive Ignoranz und Arroganz vieler Gremien schon im Vorfeld unterbindet. Der Verein soll sich gegenüber seinen Mitgliedern offen präsentieren."

Brisante Dokumente über 1860 ins Internet gestellt

Kirmaier hatte in der Vergangenheit aufgrund von mehrfachen Satzungsbrüchen seitens des Vereins gegen die Sechzger geklagt und damit hohe Anwaltskosten verursacht – seiner Auffassung nach die Schuld des Vereins.

Auf einem Schweizer Datenspeicherdienst abrufbare, brisante Dokumente ins Internet gestellt. Der Vorwurf an den Verein: Satzungsbruch und Fehlverhalten. Er will weitere Unterlagen folgen lassen. "Damit die Leute sehen, wie sich der Verein mit seiner Satzung die eigene Realität zusammenbastelt."

Fast der komplette Verwaltungsrat zur Wiederwahl

Neben Kirmaier steht mit Ausnahme von Dr. Klaus Leipold der amtierende Verwaltungsrat wieder zur Wahl, auch der Vorsitzende Dr. Markus Drees, dessen Aussagen einer "Nadelstich-Politik" gegen Investor Hasan Ismaik an die Öffentlichkeit gedrungen waren. Als Ziele gibt er die "Unterstützung des aktuellen Präsidiums" inklusive "Gesundung der KGaA und Schluss mit Größenwahn" an.

Vereinsikone Bernhard Winkler, der mit dem "Team Profifußball" um eine schnelle Rückkehr in die Zweite Liga wirbt, möchte "sportlich professionelle Strukturen schaffen, die durch Kontinuität eine Rückkehr in den bezahlten Fußball gewährleisten."

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